Von Anfang 1999 bis Juli 2002 war es die Aufgabe des Beschuldigten, die Verbrennung beschlagnahmter Schmuggel-Zigaretten zu überwachen. Die illegale Ware sollte in einer Holzfaserplatten-Fabrik in St.Veit/Glan vernichtet werden. Laut Anklage nahm der Beamte seine Aufgabe aber nicht sonderlich ernst. Immer wieder soll er Zigarettenstangen für den Eigengebrauch und für Freunde abgezweigt haben.
Verfahren gegen mutmaßliche Komplizen droht
Acht Arbeiter der Fabrik, die den Zollwachebeamten beobachteten, zogen ihre eigene Schlussfolgerung aus dessen Verhalten und dürften sich ebenfalls mit Gratis-Zigaretten eingedeckt haben. Zu Gute kam ihnen dabei laut Anklage, dass der Klagenfurter Beamte die Verbrennungen nicht ordnungsgemäß überwachte, sondern die Rauchwaren oft nur ablieferte und sofort wieder ging. Rund 1.500 Stangen Zigaretten sollen so in den Besitz der acht Arbeiter gelangt sein, die sich in einem eigenen Verfahren verantworten werden müssen. Der Kärntner Zigaretten-Affäre zieht damit immer weitere Kreise.