Bei ihren Untersuchungen an der Modellpflanze, der Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana), konnten die Forscher erstmals nachweisen, dass winzige RNA-Moleküle, so genannte Micro-RNAs, die Entwicklung einer Pflanze durch den kontrollierten Abbau von wesentlich längeren Boten-RNAs (Messenger RNA) regulieren. Die Micro-RNAs binden dabei an ganz bestimmte Boten-RNAs, deaktivieren dadurch die zugehörigen Gene und kontrollieren die Struktur und Morphologie der Blätter. "Diese neuen Erkenntnisse werden unser Verständnis revolutionieren, wie Pflanzen ihre Gestalt und ihr Wachstum kontrollieren", erklärt Detlef Weigel, Direktor am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen. Weigel hat gemeinsam mit Jim Carrington, Direktor des Zentrums für Genforschung und Biotechnologie an der Oregon State University, am Projekt gearbeitet.
Strukturen in ganz bestimmten Formen
"Für Pflanzen ist es lebensnotwendig, Strukturen in ganz bestimmten Formen ausbilden zu können, um Sonnenenergie einzufangen und diese letztlich auch in Produkte wie Früchte oder Fasern umzuwandeln", so Weigel. Die gewonnen Erkenntnisse sind daher von großer Bedeutung für die Land- und Forstwirtschaft.