Wien - Der AUA- Vorstand bekam am Freitag volle Rückendeckung von Seiten Schwarzblau. "Die Streiks bei der AUA sind unverantwortlich. Sie schaden dem Image des Unternehmens und dem Wirtschaftsstandort Österreich, darum fehlt mir für die Haltung der Gewerkschaft Handel, Transport und Verkehr jedes Verständnis, wenn sie die Piloten der AUA in einen sinnlosen Arbeitskampf hineintreiben", meinte am Freitag Infastrukturminister Hubert Gorbach. Die Gewerkschaft sei "von persönlichen Interessen getrieben, die auf die wirtschaftliche Situation der AUA keinerlei Rücksicht nehmen".

Hier würden sich "bestdotierte AUA-Mitarbeiter mit einem Lebenseinkommen von beinahe 3,5 Mio. Euro und - dank ihrer privilegierten Stellung als Betriebsräte - auch unkündbar" einen klassenkämpferisch angehauchten Arbeitskampf zum Schaden des Unternehmens und anderer wesentlich schlechter bezahlter AUA-Mitarbeiter leisten, meint Gorbach. Die AUA habe einen "mit rund zwei Mrd. Euro imposanten Schuldenberg" abzutragen. Es sei daher "besonders unverantwortlich, gerade die für die Wirtschaft lebensnotwendigen teuren Linienflüge zu bestreiken".

Appell an Verzetnitsch

Die Aufgabe verantwortungsbewußter Personalvertreter müsse es sein, möglichst vielen Mitarbeitern die Tätigkeit bei der AUA zu ermöglichen, anstatt für eine kleine Gruppe - der man pikanterweise auch noch selber angehöre - die Gehälter in höchsten Höhen zu erhalten, meint Gorbach.

ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch sei aufgefordert, "auf die Gewerkschaft HTV einzuwirken, sich wieder angemessener Mittel zu bedienen und zu verhandeln, anstatt zu zerstören".

ÖVP: "Hunderte Arbeitsplätze gefährdet"

Vehement gegen die Streikmaßnahmen hat sich am Freitag auch ÖVP-Verkehrssprecher Werner Miedl ausgesprochen. Durch den Streik komme es "zu einer schädlichen Verlagerung des Geschäfts", Kunden würden "in weiterer Folge in Scharen zur Konkurrenz abwandern". "Ich fordere den Betriebsrat auf, seine Jobvernichtungsagentur einzustellen", so Miedl in einer Pressemitteilung.

Grasser: Volle Unterstützung für Vorstand und AR

Auch Finanzminister Karl-Heinz Grasser versprach volle Unterstützung für Vorstand und Aufsichtsrat. Er, Grasser, wolle dem Unternehmen keine Ratschläge erteilen, aber "für den Streik fehlt mir zur Gänze jedes Verständnis".

Grasser, der Eigentümervertreter für den Großaktionär ÖIAG bei der AUA ist, verwies auf die "prekäre Situation", in der sich die Airlines derzeit befänden und nannte als Beispiel die in Konkurs geschlitterte Swissair, deren Nachfolgegesellschaft Swiss ebenfalls mit Existenzschwierigkeiten kämpfe. Bei der AUA sei die Eigenkapitalausstattung "niedrig genug". (APA)