Gudrun Raber-Plaichinger, Julia Schwarzbach und Yoko Yagihara (v.l.n.r.) nehmen die russischen Kinder mit auf eine phantastische Reise.

Foto: Ela Grieshaber (Toihaus)

Die drei Künstlerinnen erwecken die Spielsachen der Kindergartenkinder zum Leben.

Foto: Ela Grieshaber (Toihaus)

Salzburg - Ohne Sprache, aber mit Musik und Tanz werden Spielsachen und alltägliche Gegenstände für Kindergartenkinder zum Leben erweckt. Mit dem Theaterstück "Blubb – Geschichten zum Eintauchen" tourte ein Ensemble des Toihaus Theaters bereits ein Jahr durch Salzburgs Kindergärten. Ende April reisen die drei Künstlerinnen mit ihrem Stück in die russische Stadt Jaroslawl - sechs Autostunden von Moskau entfernt - um die ganz Kleinen zu bezaubern.

Spielsachen, Bilderbücher und Möbel, mit denen die Kinder tagtäglich zu tun haben, werden in das Theater integriert und beginnen vor den Augen der Zwei- bis Fünfjährigen zu tanzen und zu singen. Mit Akkordeon, Geige und Tanz nehmen die drei Künstlerinnen Yoko Yagihara, Gudrun Raber-Plaichinger und Julia Schwarzbach die Kinder mit auf eine phantastische Reise durch ihren Kindergartenalltag.

In Salzburg war das Stück bereits in rund 40 Kindergärten zu sehen und im Vorjahr spielte das Trio in Helsinki anlässlich der 125-Jahr-Feier der öffentlichen Kindergärten. Die Reise nach Russland soll einen künstlerischen Austausch – zwischen Österreich und Russland – im Bereich des Kindertheaters ermöglichen, erklärt Andrea Folie vom Toihaus Theater. Das Toihaus wurde als erstes österreichisches Theater für Kinderproduktionen vom österreichischen Kulturforum Moskau geladen und repräsentiert das Kulturland Salzburg im Rahmen der österreichischen Kultursaison in Russland 2013/14.

Kinderküche in Japan

In den Osterferien begibt sich die Toihaus-Musikerin Yoko Yagihara auf eine weitere Reise nach Fukushima. Mit einer kleinen Kochinsel, Küchenutensilien und einem Xylophon im Gepäck tourt die gebürtige Japanerin unentgeltlich durch die von der Atomkatastrophe gebeutelte Region. In dem Kindertheaterstück werden die Küchenutensilien kurzerhand zu Instrumenten und aus der "Küchenmusik" entstehen spielerisch Reisbällchen.

Für Japaner sei Kindertheater eine ganz neue Erfahrung, sagt Folie: "Japaner gehen zwar in große Kulturhäuser und bezahlen viel Geld dafür, aber ein Theater im Kindergarten kennen sie nicht." Das Toihaus wolle auch Kindern in entlegenen Regionen die Möglichkeit bieten, Kunst und Kultur zu erfahren. (Stefanie Ruep, derStandard.at, 14.4.2014)