King.com, das schwedische Studio hinter Spiele-Hits wie "Candy Crush", stand in den vergangenen Monaten wiederholt in den Schlagzeilen. Einerseits, weil es 2013 mit seinen süchtigmachenden Web- und Handy-Games mehr als eine halbe Milliarde Dollar Gewinn einstrich und zum Börsenstart mit gut sieben Milliarden Dollar bewertet wurde. Und andererseits, weil sich King vehement für den Schutz seiner Marken einsetzte und dabei aus Sicht vieler Konsumenten und Branchenbeobachter über die Stränge schlug.
Für einen derart erfolgreichen Spielentwickler, dessen Cashcow "Candy Crush" täglich von 100 Millionen Menschen gespielt wird, könnte das Image innerhalb der Spielerschaft in jedem Fall besser sein. Anstelle dessen steht King für viele als Paradebeispiel eines Herstellers, der es mit cleveren Minispielen und Bezahlsystemen geschafft hat, Kunden möglichst viel Geld aus den Taschen zu ziehen.
Nicht böse
Dass dieses Negativbild in so kurzer Zeit entstand, hat intern auch Kings Chefentwickler Tommy Palm überrascht. "Viele Leute bei uns sind Hardcore-Gamer und ich denke, dass viele Spieler glücklich darüber sind, dass ihre Mütter oder Freundinnen oder andere Menschen um sie herum damit anfangen, dieses Spiel zu spielen", sagt Palm in einem Gespräch mit Eurogamer. "Langfristig werden sie sehen, dass wir ein wirklich nettes Unternehmen sind, dass leidenschaftlich an seine Arbeit herangeht. Wir sind keine Bösewichte, die ein Imperium aufbauen. Wir versuchen nur fantastische Spiele für Gelegenheitsspieler zu entwickeln."
F2P bleibt
Dem Casual-Genre wolle man ebenso treu bleiben, wie dem eingesetzten Vermarktungssystem Free2Play. Hier stehe man erst am Anfang der Entwicklung. "Ich denke, F2P ist ein Trend der bleibt und wir verzeichnen viele traditionelle Firmen, die diesen Trend ebenfalls aufgreifen", so Palm. "Ein gutes Beispiel ist aktuell Blizzards 'Hearthstone', über das sich meines Wissens nach wenige beschweren. Sie haben eine gute Balance gefunden. Mikrotransaktionen sind der bessere Weg, Geld für Spiele zu verlangen, weil man nicht im Voraus zahlen muss und als Entwickler erhält man kontinuierlich Einnahmen, wodurch man weiter am Spiel arbeiten kann. Es ist besser für alle. Das ist ein Wandel, der sich nicht aufhalten lässt - in den Foren hören wir viele laute Stimmen, aber am Ende des Tages wird es weiterhin großartige Spiele hervorbringen." (zw, derStandard.at. 14.4.2014)