Wien - Die von Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) angekündigte Einsparung von 57 Millionen Euro für 2014 sorgt weiter für Unmut. Die VP-nahe Schülerunion hat am Wochenende eine Petition gestartet, in der sie die Ministerin auffordert, "den Sparunsinn im Bildungsbereich zu unterlassen". Die Schüler warnen vor einer Einschränkung der Ausbildungsqualität und sehen sich als "Opfer der Politik".

So werde es an den AHS Probleme geben, wenn in Informatik erst ab 25 Schülern die Gruppenteilungen stattfinden, weil die Computersäle der Schulen nicht darauf ausgerichtet seien. Derzeit wird laut Ministerium ab 13 Schülern geteilt. Die Schüler warnen außerdem vor einem höheren Sicherheitsrisiko, wenn in Werkstätten künftig zehn statt bisher sechs bis acht Schüler unterrichtet werden.

"Mittelalterliche Heilmethoden"

"Skandalös und fahrlässig" findet man das auch bei der als Gegenpol zum Bildungsvolksbegehren entstandenen Bildungsplattform "Leistung und Vielfalt". Vize-Vorsitzende Susanne Schmid nennt es außerdem "geradezu perfid", dass an den Oberstufenrealgymnasien in Deutsch, Mathematik und Englisch bei mehr als 31 Schülern keine Gruppenteilung mehr durchgeführt wird. Immerhin bräuchten Schüler beim Übergang an höhere Schulen ganz besonders intensive individuelle Betreuung. Es seien "mittelalterliche Heilmethoden", dass "das Misserfolgsmodell" Neue Mittelschule nun durch einen "Aderlass bei der Personalausstattung auf die Erfolgsspur gebracht werden" solle.

Gegen die geplanten Maßnahmen spricht sich auch der Jugendvorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), Florian Hohenauer, aus. Eine Erhöhung der Gruppengrößen wäre vor allem im BMHS-Bereich komplett kontraproduktiv: "In dieser Ausbildungsform ist die Drop-Out-Rate viel zu hoch, steigt die SchülerInnen-Zahl, geht auch die Drop-Out-Rate nicht zurück, eher im Gegenteil." (APA, 14.4.2014)