Die Evolution des Game Boys: Das Original (1989)       

Foto: Creative Commons/JCD1981NL

Game Boy Pocket (1996)

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Game Boy Color (1998)

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Game Boy Advance (2001)

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Game Boy Advance SP (2003)

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Game Boy Micro (2005)

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Vor genau 25 Jahren, am 21. April 1989, startete ein kleines graues Kästchen eine Revolution: Nintendo brachte seinen Game Boy auf den Markt. Das Gerät mit pixeliger Grafik auf einem Grün-Schwarz-Display war damals ein Bestseller. Nintendo baute auf dem Erfolg des Game Boy ein milliardenschweres Imperium auf. Heute wird das Geschäft vom Vormarsch der Smartphones und Tablet-Computer bedrängt.

Kult ohne High-Tech

Das Faszinierende an der Game-Boy-Story: Nintendos Gerät war damals nicht die einzige und auch nicht die technisch fortschrittlichste mobile Spielekonsole auf dem Markt. Nur wenige Monate später brachte Konkurrent Atari das Modell Lynx mit Farbbildschirm und besserer Grafik auf den Markt. Der Game Boy wirke dagegen wie aus der Steinzeit, bemerkten US-Rezensenten. Im Jahr darauf folgten ebenfalls technisch überlegene Geräte von Sega und NEC. Sie alle sind jedoch längst vergessen, während der Game Boy in die Geschichte einging.

Die Schönheit des Einfachen

Für den Erfolg gab es vor allem zwei Gründe. Die Einfachheit des Geräts und ein geniales Spiel, von dem Millionen nicht die Finger lassen konnten, trugen den Game Boy zum Erfolg. Das Entwicklerteam um Gunei Yokoi und Nintendo-Patriarch Hiroshi Yamauchi entschied sich bewusst gegen einen Farbbildschirm und bessere Grafik, um die Laufzeit zu verlängern. Der Game Boy lief mit einer Batterie-Ladung 15 Stunden. Ataris Lynx-Konsole brachte es auf ein Drittel davon - und brauchte dafür auch mehr Batterien, was sie schwerer und klobiger machte. Zudem war sie doppelt so teuer.

Der grünliche Bildschirm des Game Boy hatte 160 mal 144 Bildpunkte. Eine ähnliche Auflösung hat heute jedes einzelne App-Symbol auf einem iPad-Bildschirm. Der simple LCD-Bildschirm mit nur vier Graustufen rief nach einem Spiel, das fesselnd war, ohne grafischen Rekordleitungen zu brauchen. Nintendo fand es in Russland.

Video: Game Boy Werbung

Das Blockspiel

Der Moskauer Mathematiker Alexej Paschitnow hatte Mitte der 1980er-Jahre auf seinem Sowjet-Computer ein Spiel programmiert. Darin fielen dem Baustein-Blöcke in verschiedenen Formen vom oberen Rand des Bildschirms und mussten schell gedreht und einsortiert werden. Paschitnow nannte es "Tetris". Eine russische Behörde verkaufte zunächst die PC-Rechte in den Westen. Als Nintendo-Manager Minoru Arakawa "Tetris" zum ersten Mal sah, wusste er nach eigenem Bekunden, dass er genau dieses Spiel brauchte.

Nintendo sicherte sich die Rechte in einem Bieter-Krimi gegen mächtige Gegenspieler wie die britische Verlegerfamilie Maxwell. Im April 1989 kam der Game Boy in die Geschäfte, in den ersten drei Jahren verkaufte Nintendo 32 Millionen Geräte.

Andere Zeiten

Doch die Welt hat sich verändert. Jedes Smartphone und Tablet ist heute ein mobiles Spielegerät. Spiele-Apps gibt es gratis oder für wenige Euro, während ein neues Spiel für mobile Nintendo-Konsolen immer noch rund 40 Euro kosten kann. Der Game-Boy-Urenkel Nintendo 3DS verkauft sich zwar ebenfalls gut - im Weihnachtsgeschäft setzte der Konzern zuletzt 11,6 Millionen Geräte ab - doch stehen dem hunderte Millionen Smartphones gegenüber, die technisch überlegen sind. Für Mobile-Games braucht es heute keine spezialisierten Plattformen mehr, umso mehr muss Nintendo durch seine Spiele begeistern, will man von seiner zweieinhalb Jahrzehnte alten Strategie nicht abweichen. (APA/red, 21.4.2014)

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Top 5 der bekanntesten Gameboy-Spiele 

  1. Tetris              
  2. Super Mario Land         
  3. Pokémon        
  4. Donkey Kong 
  5. Legend of Zelda

(Quelle: deals.com, März 2014, 1.018 Teilnehmer aus Deutschland)