In dem brisanten Schreiben halten Udo Geishofer, Karl Maurer, Helmut Prader und Georg Wagner fest, dass sie bereits 2001 "weitere Untersuchungen" gefordert hätten. Warum diese nicht angestellt wurden, wird die Staatsanwaltschaft zu beantworten haben. Staatsanwältin Eva Danninger-Soriat stützt ihre Anklage gegen die 16 Beschuldigten wesentlich auf das angezweifelte Gutachten.
Originalmaterial verschwunden
Die Gutachter beklagen überdies, dass im Verfahren um die größte Brandkatastrophe der Zweiten Republik "Unklarheiten über den Verbleib fotografisch dokumentierter Teile des Unglückszuges" bestehen und diese "physisch nicht mehr auffindbar" seien. "Die Beschaffung von Originalmaterialien habe sich als "äußerst problematisch" erwiesen.
Die Gutachter betonen, dass ihre Untersuchungen "neue Erkenntnisse und Fakten ergeben haben, welche in dieser Form bislang nicht als mögliche Unglücksursache in Erwägung gezogen wurden". Damit kündigt sich das Aus für die These an, nach welcher ein defekter Heizlüfter im November 2000 zur Katastrophe geführt haben soll.