"Team Fortress 2" gehört zu den populärsten Steam-Games.

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Mehr als jedes dritte über Steam erworbene Game wurde noch nie gespielt.

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Mehr als jedes dritte (36,9 Prozent) über die PC-Spielplattform Steam erworbene Game wurde noch nie gespielt. Und nicht einmal die Hälfte aller Spiele (45,2 Prozent) wurde nur mehr als eine Stunde lang gezockt. Zu diesen und vielen weiteren Erkenntnissen ist eine Untersuchung der Branchenseite Arstechnica gekommen, bei der über einen Zeitraum von etwa zwei Monaten die öffentlichen Profildaten von 90.000 Nutzern verfolgt wurden.

Steam ist mit 60 Millionen registrierten Kunden der führende PC-Spieledienst und wird von "Half-Life"-Erfinder Valve betrieben.

Popupläre Spiele

Die mit Abstand meist installierten Werke sind die Free2Play-Titel "Dota 2" (25 Millionen Mal) und "Team Fortress 2" (20 Millionen). Während diese Spiele auch in Summe die meisten Spielstunden für sich verbuchen können, sieht es im individuellen Vergleich pro Nutzer ganz anders aus. "Football Manager 2014" wurde im Schnitt pro Spieler 100 Stunden lang gespielt, danach kommen "The Elder Scrolls: Skyrim" mit 53 Stunden und "Modern Warfare 2" (Multiplayer) mit 45 Stunden Spielzeit pro Kopf.

Letzterer Shooter fördert noch ein interessantes Detail zu Tage: Wenngleich der Mehrspielermodus sieben Mal mehr Spielstunden verzeichnen kann, wurde "Modern Warfare 2" mehrheitlich im Einzelspielermodus genutzt (3,73 Millionen zu 3,51 Millionen Spieler).

Nur die Hits entscheiden

Das Konsumverhalten der Steam-Nutzer zeigt wiederum, wie marktgetrieben die Spieler sind. Die Top 20 Prozent der Spiele streichen 83 Prozent der Umsätze ein und sogar 98 Prozent der Gesamtspielzeit. Wie Arstechnica schließt, sei dies ein klarer Hinweis darauf, weshalb sich Herausgeber lieber die großen Hits (und damit auch auf viele Fortsetzungen) setzen, als zu experimentieren.

Die hohe Rate an nicht gespielten Werken könnte auch darauf zurückzuführen sein, dass viele Titel bei sogenannten Steam-Sales (Abverkäufen) günstig erworben werden. Im Glauben, ein Schnäppchen zu machen, dürften so auch Games gekauft werden, an denen kein zwingendes Spielinteresse besteht. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 16.4.2014)