Wien - Laut Arbeiterkammer (AK) und Produktionsgewerkschaft Pro-Ge stuft jeder vierte Betrieb seine Leiharbeitern nicht richtig ein. Das führe für Unternehmen zu einem "Körberlgeld" von mehreren Millionen Euro. In Summe zeigen sich die Arbeitervertreter aber mit dem im Vorjahr neu in Kraft getretenen Arbeitsüberlassungsgesetz (AÜG) zufrieden. "Das AÜG hat in sämtlichen Dimensionen Positives bewirkt und eine Annäherung an die gesetzlich vorgeschriebene Gleichbehandlung gebracht", schreibt die Arbeiterkammer in einer Stellungnahme.
Neben der falschen Einstufung gebe es aber auch noch andere Probleme. In einer Umfrage hätte fast jeder zweite Betriebsrat angegeben, dass Leiharbeiter im jeweiligen Unternehmen was Aus- und Weiterbildung betrifft gegenüber dem Stammpersonal benachteiligt werden. Auch wenn das neue AÜG bei den Sozialleistungen viel gebracht hätte, sei auch hier noch Verbesserungspotenzial da. 16 Prozent der Betriebsräte sehen auch in diesem Feld noch Benachteiligungen.
Forderungen
AK und Pro-Ge fordern weitere Reformen. So soll Leiharbeiter nach sechs Monaten verpflichtend ein Übernahmeangebot gestellt werden. In Betrieben sollen außerdem maximal zehn Prozent Leiharbeiter beschäftigt werden dürfen, so die Arbeitnehmervertreter. Mehr Transparenz und eine ständige Überprüfung der Situation sei darüber hinaus vonnöten. (red, derStandard.at, 16.4.2014)