Wien - Der finanziell angeschlagene Büromöbelhersteller Bene ist auf der Suche nach frischem Eigenkapital. Die Eigenkapitalquote ist nach einem negati- ven Betriebsergebnis (Ebit) von 24,2 Millionen im Geschäftsjahr 2013/14 laut Bene-Finanzvorstand Rudolf Payer nun negativ.

Im Geschäftsjahr 2012/13 lag die Eigenkapitalquote per Ende Jänner 2013 bei 2,4 Prozent. "Wir sind ausfinanziert bis 2016", sagte Payer.

Das Eigenkapital sei "restrukturierungsbedingt" negativ. Eine konkrete Zahl wollte der Bene-Finanzvorstand nicht nennen. Bene habe eine Fortbestandsprognose, und diese werde "auch noch bestätigt". Nähere Details zur Bilanz 2013/14 wird der Büromöbelhersteller am 21. Mai bekanntgeben.

Investor bis Anleihe

Bene will die Eigenkapitalquote in naher Zukunft wieder auf 25 Prozent anheben. "Von Investor bis Anleihe ist alles möglich", so Payer. Man werde "sehr breit schauen", und "Ende des Jahres soll es ein klares Bild geben".

Gemeinsam mit dem Kernaktionär Bene Privatstiftung und mit den finanzierenden Banken sollen Gespräche mit möglichen Eigenkapitalgebern geführt werden. Deloitte ist als Berater engagiert worden. Im Vorjahr hatte Bene bereits die Refinanzierung einer 40-Mio.-Euro-Anleihe und längere Kreditlaufzeiten mit den Banken vereinbart und frische Mittel von 14 Mio. Euro erhalten.

Bene hat auch einen Kredit in Höhe von knapp 20 Mio. Euro im Rahmen des Unternehmensliquiditätsstärkungsgesetzes (ULSG) laufen. Das baldige Ende der Staatsgarantien bereitet Payer kein Kopfzerbrechen, weil es ein "Commitment der Banken" gibt.

Im Zuge der Restrukturierung wurden bisher 150 Beschäftigte in Österreich abgebaut. Am Produktionsstand Waidhofen an der Ybbs (NÖ) will Bene aber nicht rütteln. "Der Standort ist der Herzschlag für die gesamte Gruppe", betonte Payer. Auch ein weiterer Mitarbeiterabbau sei derzeit nicht geplant.

Ertragsstarke Märkte

Bei der Restrukturierung will der Bene-Finanzvorstand "auf der Kostenseite dranbleiben" und auf der Ertragsseite durch die stärkere Bearbeitung von ertragsstarken Märkten in Westeuropa - darunter Österreich, Mittlerer Osten und punktuell Asien - vorankommen. Wegen der politischen Lage seien die Absatzmärkte Russland und Ukraine "sehr kritisch". Bene betreibt ein Büro in Moskau mit 80 Mitarbeitern. (APA, 17.4.2014)