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Algeriens Präsident Abdelaziz Bouteflika gibt im Rollstuhl seine Stimme ab.

Foto: EPA/MOHAMED MESSARA

Algier - Bei der Präsidentenwahl in Algerien ist es am Donnerstag vereinzelt zu Krawallen und Protesten gegen Amtsinhaber und Favorit Abdelaziz Bouteflika gekommen. In zwei Dörfern östlich der Hauptstadt Algier lieferten sich Polizei und Jugendliche, die die Abstimmung stören wollten, Auseinandersetzungen. In der Region, die als Hochburg der Opposition gilt, wurden mehrere Wahlurnen angezündet.

Die Polizei setzte Tränengas gegen Randalierer ein. Die Wahllokale schlossen am Abend, mit ersten Ergebnissen wurde frühestens am Freitag gerechnet. Es wurde weithin erwartet, dass der 77-jährige Bouteflika nach 15 Jahren Amtszeit für weitere fünf Jahre wiedergewählt wird. Seine Nationale Befreiungsfront (FLN) beherrscht die Politik in dem ölexportierenden Land. Mehrere Oppositionsparteien, darunter die islamistische MSP, boykottierten die Wahl.

2009 hatte Bouteflika eine Mehrheit von 90 Prozent erreicht. Unter seiner Ägide wurde Algerien ein Partner der USA im Kampf gegen militante Islamisten in der Region und ein zuverlässiger Lieferant von Erdgas an Europa. Doch Bouteflika ist nach einem Schlaganfall im vergangenen Jahr geschwächt. Nur selten zeigte er sich in der Öffentlichkeit. Seinen Wahlzettel gab er im Rollstuhl sitzend ab. Die angeschlagene Gesundheit des Präsidenten und die Frage nach einem Nachfolger nähren die Sorge um die Stabilität in einem Land, das an Libyen und Tunesien grenzt, wo nach den Revolutionen im Arabischen Frühling noch längst keine Ruhe eingekehrt ist. (APA, 17.4.2014)