Mit mobilen Scanner wird die Person gescannt, anschließend modelliert...

Foto: Screenshot/3DFiguren.at

... anschließend erfolgt der Druck und die manuelle Nachbearbeitung

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So sieht das Ergebnis aus, Statuen sind bereits als 275 Euro verfügbar

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Als Erinnerung an die Schwangerschaft

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Superman, Captain America, Edward Snowden: Die Liste an persönlichen Superhelden ist lang. Dementsprechend reichhaltig ist das Angebot an kleinen Actionfiguren, die im Handel erwerbbar sind. Ein Grazer Unternehmen will nun all jene anlocken, die ein ziemlich egoistisches Vorbild haben: Sich selbst nämlich.

Ego-Boost

Mittels 3D-Druck können Interessierte kostengünstig eine kleine Statue von sich selbst erwerben, die günstigste Variante ist dabei im Maßstab 1:11 mit 275 Euro zu haben. "Es kann schon ein kleiner Ego-Boost sein, eine eigene 3D-Figur zu besitzen", erzählt Bernhard Fink. Er ist Projektleiter der Firma 3D-Figuren und möchte die kleinen Statuetten populär machen. Die Idee dazu sei "organisch gewachsen", ursprünglich war das Unternehmen im Bereich Restaurierung und Bildhauerei tätig.

Hochzeitspaar als Statue

Das Equipment für die Produktion schlage ziemlich teuer zu Buche, so Fink, allein der 3D-Drucker kostet rund 60.000 Euro. Mit der Nachfrage ist Fink noch nicht zufrieden - dabei sei das Einsatzgebiet breit gefächert: "3D-Figuren eignen sich praktisch für jede Gelegenheit, zu der man auch einen Fotografen engagieren würde." Also etwa Hochzeiten oder andere Feierlichkeiten.

Mobil einsetzbar

Denn die Grazer setzen auf eine Technik, die ihnen auch das mobile Erstellen von Vorlagen erlaubt: Das abzubildende Objekt wird mit einem Handscanner "fotografiert", dieser Vorgang dauert rund fünf Minuten. Es gibt zwei fixe Stationen in Wien und Graz, über andere Einsatzorte könne aber gesprochen werden.

Kein Pelz, kein Schwarz

Beim Scan sei es von Vorteil, möglichst farbenfroh gekleidet zu sein, so Fink: "Schwarzes, Reflektierendes und Pelziges ist eher schwierig darzustellen." Letzteres sorgt auch dafür, dass Haustiere mit der dieser Technik "leider" nicht als 3D-Figuren abzubilden sind.

Fernbeziehungs-Trost und Spezialkleidung

Wer das Angebot nutze? Fink erzählt von einem jungen Paar, das eine Fernbeziehung führt. Der Mann habe seiner Freundin daraufhin eine 3D-Figur von sich selbst geschenkt, um das Vermissen zu lindern. Sie habe sich "sehr gefreut". Ein weiterer Kunde hatte ein Hobby, für das er ein "spezielles Gewand" trage – damit habe er sich als Statue verewigen lassen.

"Sich selbst in der Hand halten"

Das Unternehmen sei weiters, so Fink, in der Lage, auch spezielle Wünsche zu erfüllen: "Man kann beispielsweise auch Dinge in der Hand halten – etwa sich selbst, das ist überhaupt kein Problem."

Als 3DF betreibt das Unternehmen auch eine zweite Schiene, die sich an Architekten oder Designer richtet. Am Ende des Gesprächs betont Fink, dass er durch 3D-Drucker keinen Anlass zu Kulturpessimismus sehe: Wenn, dann würden Kunstwerke durch Reproduktion populärer werden. (fsc, derStandard.at, 20.4.2014)