St. Pölten/Salzburg - Zwei Banküberfälle beschäftigten am Karfreitag die Polizei in Niederösterreich und Salzburg.

Nach einem Banküberfall in Viehdorf (Bezirk Amstetten) sucht die Polizei nach dem Täter. Der maskierte und mit einer schwarzen Pistole bewaffnete Mann betrat am Karfreitag gegen 10.15 Uhr das Geldinstitut und forderte von einer Angestellten Bargeld. Nachdem die Mitarbeiterin einen noch unbekannten Geldbetrag übergab, flüchtete der Räuber. Eine anschließende Großfahndung blieb erfolglos.

Nach Angaben der Landespolizeidirektion NÖ wurde niemand verletzt. Die Angestellte und einen Kollegin, die sich in einem angrenzenden Büroraum befunden hatte, erlitten jedoch einen Schock.

Bei dem etwa 1,70 Meter großen und 30 bis 40 Jahre alten Mann dürfte es sich vermutlich um einen Inländer handeln. Er war u.a. mit einer schwarzroten Jacke bekleidet. Maskiert hatte sich der Räuber mit einer schwarzen Schirmkappe, einem Tuch über Mund und Nase sowie einer dunklen Sonnenbrille. Das Geld steckte er in einen beigen Jutesack.

Hinweise werden an das Landeskriminalamt Niederösterreich unter der Telefonnummer 059133-30-3333 erbeten. Lichtbilder des Verdächtigen liegen auf. Bei der Alarmfahndung, die sich auf mehrere Bezirke erstreckte, waren u.a. auch Beamte des Einsatzkommandos Cobra und ein Hubschrauber des Innenministeriums beteiligt.

Flucht vor Geldübergabe

In der Salzburger Innenstadt hatte ein unentschlossener Bankräuber bei seinem Coup weniger Erfolg. Der 64-jährige Pensionist war unbewaffnet und unmaskiert, als er in der Volksbank in der Bergstraße "Geld her, das ist ein Überfall" rief. Doch bevor ein Mitarbeiter die Geldlade öffnete, flüchtete der Mann ohne Beute. Er wurde 20 Minuten später festgenommen. Sein Motiv: Hohe Schulden.

Der aus der Stadt Salzburg stammende Frühpensionist trug bei dem Überfall gegen 8.40 Uhr einen grauen Vollbart und eine rote Baseballkappe. Zu diesem Zeitpunkt befand sich kein Kunde in der Filiale. Das geforderte Geld wollte der Räuber in einem Plastiksackerl mitnehmen.

Doch so weit kam es nicht: Dem Bediensteten hinter dem Schalter fiel auf, dass der Mann ausgesprochen nervös wirkte. Es entfachte sich eine kurze Diskussion zwischen den beiden. Nach der ersten Aufforderung des Täters, Geld herauszugeben, entgegnete ihm der Bankmitarbeiter, dass man mit solchen Sprüchen nicht scherze. Daraufhin forderte sein Gegenüber in kräftigerem Ton "Geld her, das ist ein Überfall!".

Der Bankmitarbeiter löste noch während des Wortwechsels einen stillen Alarm bei der Polizei aus, wie Polizei-Sprecherin Eva Wenzl der APA schilderte. Dann wollte er die Kassenlade öffnen, um dem Räuber Geldscheine auszuhändigen. Doch bevor er überhaupt dazu kam, drehte sich der Mann vom Schalter weg und verließ ohne Beute die Bank. Er flüchtete auf seinem Fahrrad stadtauswärts, wurde aber kurze Zeit später von Kriminalisten in der Schallmooser Hauptstraße gestellt.

Bei einer Gegenüberstellung wurde der Verdächtige von Mitarbeitern der Bank eindeutig wiedererkannt. Auch die Auswertung der Bilder aus der Überwachungskamera ließ für die Polizei keine Zweifel offen. Der Frühpensionist wurde festgenommen. Bei seiner Einvernahme zeigte er sich geständig. "Als Motiv gab er hohe Schulden an", erklärte die Polizei-Sprecherin. (APA/red, derStandard.at, 18.4.2014)