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Nicht nur Geschmack und Aussehen, sondern auch die Härte von Lebensmitteln entscheidet über unser Essverhalten.

Je härter und schwerer unser Essen ist, desto weniger nehmen wir davon zu uns - so eine neue Studie aus der Schweiz und den Niederlanden. Laut WHO hat sich die Zahl der Übergewichtigen seit 1980 weltweit verdoppelt - eine Entwicklung, die unter anderem auf die steigende Zahl an verarbeiteten Nahrungsmitteln, mehr Fertigprodukte und schnelleres, einfach konsumierbares Essen (Fast Food) zurückführen ist. Deshalb stellten sich die Forscher die Frage, ob man mit veränderter Lebensmitteltextur die Essgewohnheiten ändern kann. Die Antwort: Ja.

Was weich macht

Die Forscher untersuchten 50 chinesische Mittzwanziger, denen sie zwei Tage lang Hamburger mit verschiedenen Beilagen vorsetzten. Am ersten Tag erhielten sie als Zuspeise weiche Brötchen und gekochtes Gemüse, am zweiten Tag harte Brötchen und rohes Gemüse. Bei der zweiten Mahlzeit nahmen die Probanden durchschnittlich 13 Prozent oder 90 Kilokalorien weniger zu sich, was die Forscher auf die härtere Konsistenz und dementsprechend schwerer fallendes Kauen zurückführen könnten. Auch bei einem anderen Gericht - Reis mit Gemüse in verschiedenen Variationen - konnte derselbe Effekt nachgewiesen werden.

Außerdem bemerkenswert: Die Probanden aßen an beiden Tagen gleich viel zu Abend, kompensierten die Mangelaufnahme von der Mittagsmahlzeit also nicht. Die Studie legt also nahe, dass schon kleine Änderungen bei der Konsistenz unseres Essens zu einer geringeren Gesamtaufnahme an Kalorien führen kann. Weniger zu essen könnte demnach nicht schwerer fallen, als harte Kost zu sich zu nehmen - und vielleicht eine Diätempfehlung werden. (red, derStandard.at, 18.4.2014)