Washington/Paris - Nach Frankreich haben nun auch die USA mitgeteilt, "Hinweise" auf einen möglichen neuerlichen Einsatz von Chemiewaffen im Bürgerkriegsland Syrien zu haben. Bei dem in diesem Monat eingesetzten Kampfstoff könnte es sich um Chlorgas handeln, man überprüfe Vorwürfe, wonach das syrische Regime für den Einsatz verantwortlich sei, erklärte das US-Außenministerium am Montag in Washington.

Zu dem angeblichen Giftgaseinsatz soll es demnach in der Kleinstadt Kfar Zeita (Kafarsita) gekommen sein, fügte Ministeriumssprecherin Jen Psaki hinzu. "Wir überprüfen alle Vorwürfe, denen zufolge die Regierung verantwortlich sei." Die syrische Regierung unter Bashar al-Assad und Rebellen hatten sich zuletzt gegenseitig den Einsatz von Chemiewaffen in Kfar Zeita vorgeworfen.

Unbestätigte "Hinweise"

Erst am Sonntag hatte Frankreichs Präsident Francois Hollande erklärt, es gebe "Hinweise" auf einen Einsatz von Chemiewaffen. Diese seien bisher aber noch nicht bestätigt.

Im August waren bei einem Giftgasangriff nahe Damaskus 1.400 Menschen getötet worden. Westliche Regierungen machten Assad für den Angriff verantwortlich, die syrische Regierung islamistische Rebellen. Unter der Androhung eines US-Militäreinsatzes stimmte Assad der Vernichtung aller Chemiewaffen zu. Am Samstag hatte die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) mitgeteilt, dass Syrien inzwischen 80 Prozent seiner Kampfstoffe übergeben habe. (APA/Reuters, 21.4.2014)