Bangui - Angesichts anhaltender Spannungen zwischen Christen und Muslimen in einem Viertel im Norden der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui sind fast hundert Muslime in Sicherheit gebracht worden. Nach Behördenangaben vom Montagabend fanden sie in der mehrheitlich von Christen bewohnten Stadt Bambari östlich von Bangui Zuflucht.

Am Sonntag und Montag seien sie in einem unter anderem von Mitarbeitern des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR begleiteten Konvoi dorthin gebracht worden. Die Menschen seien im Stadtteil PK 12 "ständig angegriffen" worden, teilten die Behörden mit.

In der Zentralafrikanischen Republik hatte das mehrheitlich muslimische Rebellenbündnis Seleka im März 2013 Staatschef Francois Bozize gestürzt und als Nachfolger Michel Djotodia an die Macht gebracht. Dieser löste die Seleka zwar offiziell auf, doch die Milizen sind weiter aktiv. Der Putsch stürzte das Land in eine Spirale der Gewalt zwischen muslimischen und christlichen Milizen, in deren Verlauf bereits tausende Menschen getötet wurden. Fast eine Million Menschen befindet sich auf der Flucht. (APA, 22.4.2014)