Virus Shield versprach Malware-Schutz in einem Klick, besaß aber keinerlei entsprechende Funktionalität.

Foto: Google Play

Die Android-App "Virus Shield" machte Anfang April negative Schlagzeilen. Das Programm versprach Nutzern den Schutz des eigenen Smartphones vor Malware und Trojanern und war für scheinbar günstige vier Dollar zu erwerben. Kurzfristig rangierte es gar am ersten Platz der Rangliste für Bezahl-Software in Googles Marktplatz für Android-Apps und heimste von zahlreichen Nutzern hohe Bewertungen ob ihrem sparsamen Umgang mit Systemressourcen ein.

Jedoch stellte sich nach Untersuchungen findiger User heraus, dass Virus Shield tatsächlich keinerlei Schutz bot. Die einzige Funktionalität der App bestand darin, auf Knopfdruck ein Icon zu ändern und so zu tun, als wäre nun ein Überwachungsmechanismus aktiv. Infolge musste auch Google Kritik dafür einstecken, dass die Software überhaupt im Play Store gelandet war.

Entwickler sprach von Versehen

Kurz nach Auffliegen des Betrugs entfernte der Konzern den Eintrag schließlich. Der Entwickler von Virus Shield sprach in einem Interview mit dem Guardian von einem Versehen, ungewollt sei eine Version ohne Anti-Malware-Code hochgeladen worden. Angesichts dessen, dass das Programm mehrmals aktualisiert worden war (von Version 1.0 auf 2.2), erscheint dies aber wenig glaubwürdig, wie Android Authority zusammenfasst.

Rückerstattung plus Store-Guthaben

Nun hat Google damit begonnen, E-Mails an einstige Käufer des Fake-Virenscanners zu verschicken. Dort hält man fest, dass das Programm gegen die Richtlinien des Play Store verstoßen habe, da diese es "strikt untersagen", dass mit falschen Versprechungen geworben wird.

Neben einer Rückerstattung des Kaufbetrags erhalten die Nutzer zudem fünf Dollar Guthaben für Google Play, das sich über einen mitgeschickten Code aufladen lässt. Die vollständige E-Mail lässt sich bei Business Insider nachlesen. (gpi, derStandard.at, 22.04.2014)