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Meist lässt sich der Verlauf von Grippewellen nur schwer abschätzen.

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Die neue Methode, kann die Verbreitung von grippeähnlichen Erkrankungen (influenza-like illness, ILI) präzise vorhersehen - und das fast in Echtzeit.

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Lässt sich aus der Zahl der Wikipedia-Hits darauf schließen, wie viele Menschen an Grippe erkrankt sind? Ja - Wissenschafter des Boston Children Hospital fanden eine Methode, Verlauf und Vebreitung von Krankheitswellen von grippeähnlichen Erkrankungen anhand der Klickzahlen von Artikeln zum Thema abzuschätzen. So konnten sie Krankenzahlen bis zu zwei Wochen früher als die staatlichen "Centers for Disease Control and Prevention" (CDC) ermitteln.

Exakte Ergebnisse

Die Forscher analysierten die Klickzahlen bestimmter Wikipedia-Artikel rund um das Thema Grippe zwischen Dezember 2007 und August 2013. Ihre Berechnungen lieferten recht exakte Ergebnisse - sowohl bei den alljährlichen saisonalen Grippewellen, als auch bei einzelnen Epidemien wie der H1N1-Welle 2009 mit hoher medialer Berichterstattung. Grippe-Hochphasen konnten präzise und fast in Echzeit vorhergesehen werden.

"Jede Grippewelle konfrontiert sowohl Patienten, als auch das Gesundheitssystem mit neuen Herausforderungen und Unsicherheiten. Wir hoffen, dass wir mit unserem Grippe-Monitoring dazu beitragen können, den Schweregrad von Epidemien besser abschätzen zu können", so die Forscher.

Im Moment wird das neue Modell noch evaluiert, anschließend könnte es zur automatisierten Überwachung von Grippewellen in den USA eingesetzt werden. (red, derStandard.at, 23.4.2014)