Wien - Die Produktion von Wind- und Sonnenstrom unterliegt starken wetterbedingten Schwankungen - für die Netze ist das ein großes Problem. Wenn kein Wind weht, gibt es keine Energie, scheint die Sonne den ganzen Tag stark, wird zu viel Strom erzeugt. Die Überschüsse, wie sie zum Beispiel auch an windreichen Tagen im Nordburgenland zustande kommen, sind bisher aber kaum nutzbar.
Eine mögliche Lösung heißt Methan. Bei der sogenannten "Power-to-Gas"-Technologie wird der aus Wind- und Solarenergie gewonnene Strom in ein speicherbares Methan-Wasserstoffgemisch umgewandelt. Das Gas könnte dann direkt in das ja bereits vorhandene unterirdische Erdgasnetz transportiert und in den bestehenden Gaslagerstätten gespeichert werden.
Das Projekt
Österreichische Unis und Firmen wollen nun die unterirdische Speicherung von Wind- und Sonnenenergie erforschen. Die Forscher interessiert vor allem, wie sich der Wasserstoff auf die Untertage-Gasspeicher auswirkt. Zu diesem Thema gibt es noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse. Das Projekt unter der Konsortialführung der EVN-Tochter RAG (Rohöl-Aufsuchungs AG) hat vom Klima- und Energiefonds eine Förderzusage in der Tasche. Das Forschungsvorhaben bedarf aber noch des positiven Abschlusses der nötigen Genehmigungsverfahren.
"Nach entsprechenden Voruntersuchungen ist die Durchführung eines Speicherversuchs an einer natürlichen Lagerstätte ("in-situ") geplant", teilte die Rohöl-Aufsuchungs-Aktiengesellschaft am Mittwoch mit. Bis 2016 soll das Projekt abgeschlossen sein. Beteiligt sind neben der RAG die Montanuni Leoben, die Universität für Bodenkultur Wien, die Johannes Kepler Universität Linz, der Stromkonzern Verbund und das Prozesstechnikunternehmen Axiom. Am meisten Geld für das Projekt gibt die RAG aus, sie will später einmal unterirdische Speicher für erneuerbare Energie betreiben. (APA/red, derStandard.at, 1.5. 2014)