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US-Präsident Barack Obama bei seiner Ankunft in Südkorea.

Foto: EPA/YONHAP SOUTH

Seoul/Washington/Pjöngjang - US-Präsident Barack Obama ist am Freitag zur zweiten Station seiner Asienreise in Südkorea eingetroffen. Beim Treffen mit Präsidentin Park Geun-hye in Seoul stehen die Sicherheitsallianz beider Länder und das nordkoreanische Atomprogramm im Mittelpunkt. Nach Einschätzung Südkoreas könnte Nordkorea jederzeit seinen vierten Atomtest unternehmen.

Nordkorea selbst hatte Ende März mit einer "neuen Form eines Atomtests" gedroht. In Japan hatte Obama am Donnerstag betont, dass im Atomstreit mehr Druck auf das kommunistische Regime in Pjöngjang nötig sei. Weitere Stationen seiner einwöchigen Asientour sind Malaysia und die Philippinen.

Obama warnt Nordkorea vor Atomwaffentests

Obama wanrte Nordkorea vor einem Atomwaffentest. Sollte die Führung diesen Fehler begehen, müsse sie mit einer entschlossenen Antwort rechnen. Nordkorea reagierte mit seiner Ankündigung auf die harsche Kritik des UN-Sicherheitsrats an seinen vorangegangenen Raketentests. Seit dem ersten Atomtest 2006 unterliegt Nordkorea Sanktionen durch die Vereinten Nationen. Dem Land wurden Atom- und Raketentests verboten, den UN-Mitgliedsstaaten wurde der Waffenhandel mit Nordkorea untersagt.

Nordkorea stelle nicht nur für die Region, sondern auch für die USA eine Gefahr dar, sagte Obama nach seinem Gespräch mit Park. Er hoffe, dass China seinen Einfluss nutzen werde, um Einfluss auf seinen Verbündeten zu nehmen. Park sagte, Südkorea und die USA würden alles unternehmen, um die Provokationen aus dem Norden zu zügeln.

Mit Blick auf China und Nordkorea hatte Obama am Donnerstag in Tokio die Sicherheitsgarantie der USA für ihre asiatischen Verbündeten bekräftigt. Er warnte davor, im Inselstreit zwischen China und Japan durch einseitiges Vorgehen Fakten zu schaffen.

Warnschüsse auf nordkoreanische Patrouillenboote

Unmittelbar vor der Ankunft des US-Präsidenten in Seoul hatte die südkoreanische Marine Warnschüsse auf zwei Patrouillenboote Nordkoreas abgefeuert. Die Schiffe seien "eine Seemeile weit" in südkoreanische Hoheitsgewässer eingedrungen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus dem südkoreanischen Verteidigungsministerium.

Der Zwischenfall ereignete sich den Angaben zufolge unmittelbar vor dem Besuch Obamas, der am Morgen in Südkorea eintraf. Der Besuch erfolgt inmitten anhaltender Spannungen in der Region. Erst am Dienstag hatte das südkoreanische Verteidigungsministerium vor einem bevorstehenden nordkoreanischen Atomtest gewarnt. "Unser Militär stellt derzeit viel Aktivität auf dem und rings um das Atomtestgelände Punggye Ri fest", sagte ein Ministeriumssprecher.

Erhöhte Aktivität in Nordkorea

Auch Experten des in den USA ansässigen USA-Korea-Instituts vermeldeten am Freitag erhöhte Aktivität auf dem Gelände. Sie bezogen sich dabei auf zwei Tage alte Satellitenaufnahmen. Es handle sich vermutlich um "Vorbereitungen für eine Detonation", erklärte das Institut der Johns-Hopkins-Universität auf seiner Website.

In den vergangenen Tagen gab es Spekulationen über eine nordkoreanische Provokation aus Anlass von Obamas Besuch in Südkorea. Die nordkoreanische Führung hatte den Besuch am Montag als gefährlichen Schritt in Richtung einer Verschärfung der Spannungen auf der koreanischen Halbinsel kritisiert. (APA, 25.4.2014)