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Atheismus-Kampagne der British Humanist Association, 2009: Mittlerweile geben 48 Prozent der Briten an, keiner Religionsgemeinschaft anzugehören.

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Liberaldemokrat Nick Clegg: Trennung von Kirche und Staat wird nicht über Nacht kommen.

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Nick Clegg, britischer Vizepremier und Vorsitzender der Liberaldemokratischen Partei, hat erklärt, dass er einer Trennung von Kirche und Staat einiges abgewinnen könne: Das sei schlussendlich auch besser für die anglikanische Kirche und auch für ihre Gläubigen, sagte er in seiner wöchentlichen Radiosendung.

Premierminister David Cameron hatte Mitte April  in einem Beitrag für das anglikanische Kirchenblatt "Church Times" Christen aufgefordert, standhafter im Glauben zu sein und mehr Vertrauen in Großbritannien als "christliches Land" zu haben.

Auch Ex-Erzbischof für Trennung

Bereits 2008 hatte das damalige Oberhaupt der anglikanischen Kirche, der mittlerweile zurückgetretene Rowan Williams, erklärt, dass eine Trennung auch für die Kirche Vorteile hätte, weil etwa Beschlüsse der Bischofskonferenz dann nicht mehr vom Parlament abgesegnet werden müssten.

Seit ihrer Abspaltung vom Katholizismus im 16. Jahrhundert hat die "Kirche von England" den Status einer Staatskirche. So ist die Königin Elizabeth II. auch weltliches Oberhaupt der Kirche. Primas und damit innerkirchliches Oberhaupt ist der Erzbischof von Canterbury. Die Bischöfe werden auf Vorschlag des Premierministers vom Monarchen ernannt. Zu den Privilegien der Staatskirche gehört, dass mehr als 20 ihrer Bischöfe im britischen Oberhaus sitzen.

In einer 2013 durchgeführten Umfrage gaben 48 Prozent der befragten Briten an, keiner Religionsgemeinschaft anzugehören, 1993 waren es nur 32 Prozent. Lediglich 20 Prozent geben an, Mitglied der anglikanischen Kirche zu sein (1983: 40 Prozent). In Großbritannien leben 60 Millionen Menschen, drei Millionen davon sind Muslime, eine Million Hindus und mehr als 250.000 Juden. (bed, derStandard.at, 26.4.2014)