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Zinsen lassen sich mit Einlagen kaum mehr verdienen. Gerade am Aktienmarkt finden sich höhere, aber keine fixen Renditen.

Foto: DPA/Reinhardt

Wien - Die Sparzinsen sind schon lange nicht mehr knackig wie früher - und sie werden immer lascher: Aktuell gibt es im besten Fall für täglich fälliges Geld maximal 1,4 Prozent (bei der Santander Consumer Bank), wovon noch ein Viertel für die Kapitalertragssteuer (KESt) abgezogen wird. Wenn man dann noch die Inflation berücksichtigt, erweist sich dieser Zinssatz als Minusgeschäft.

Wohin also mit dem Geld? Eine Strategie, derer sich auch Superreiche (bei ihnen steht der Vermögenserhalt im Vordergrund) gerne bedienen, ist das Setzen auf Aktien mit hoher Dividende. In Europa liegt die durchschnittliche Rendite von Dividenden bei 3,2 Prozent - und damit klar über Staats- und Unternehmensanleihen. Die Dividendenrendite errechnet sich, indem man die letzte ausgezahlte Dividende in Bezug zum aktuellen Kurs setzt. In dieser Rechnung sind natürlich allfällige Wertsteigerungen der Aktien selbst noch nicht einbezogen.

Mehr Prozente

Doch nun ans Eingemachte: Der heimische Stromriese elektrisiert seine Investoren mit einer Dividendenrendite von satten 6,7 Prozent. Raiffeisen Bank International (wird am 3. Juli bezahlt, auch wenn man die Aktie erst am 1. Juli kauft) lockt mit 5,27 Prozent, und die Österreichische Post, einst als fades Unternehmen aus dem staatlichen Bereich verschrien, erfreut Anleger mit fast fünf Prozent Dividendenrendite. Der Faserhersteller Lenzing liegt hauchdünn dahinter.

Gut verdienen kann man auch mit deutschen Aktien: Beim Versicherungsriesen Münchner Rück lag die Dividendenrendite zuletzt bei 4,7 Prozent. Davon kommt zwar auch das obligatorische Viertel KESt für den Fiskus noch weg - doch in Summe bleiben noch immer 3,52 Prozent im Körberl. Die Allianz liegt mit 4,69 Rendite bei der Dividende nur ganz knapp dahinter. Sogar beim Autohersteller BMW, eigentlich das Schlusslicht unter den Top Ten der Dividendenbringer des Deutschen Aktienindex Dax, rentierte das eingesetzte Kapital zuletzt immer noch mit 3,22 Prozent Dividende.

Streuung mit Fonds

Wem es zu schweißtreibend ist, sich Aktien mit hoher Dividende selber zu suchen, kann auch aus einer Vielzahl von Fonds auswählen, die sich dieser Strategie verschrieben haben: Dort suchen die Fondsmanager nach den ertragreichsten Aktien. Zu den besten Fonds aus diesem Segment gehört zum Beispiel der LBBW Dividenden Strategie Small & Mid Caps der Landesbank Baden-Württemberg: Er brachte in den vergangenen fünf Jahren einen Ertrag von rund 160 Prozent. Der DWS Top Dividende aus dem Reich der Deutschen Bank und fast zehn Milliarden Euro schwer machte im gleichen Zeitraum mehr als 90 Prozent; seit seiner Auflegung im Jahr 2003 betrug die jährliche Rendite knapp acht Prozent.

Zur Risikostreuung lohnt es sich, nicht alles auf ein Papier zu setzen, sondern das Geld auf mehrere Monate oder gar ein Jahr mit immer der gleichen Summe zu verteilen. "Cost Averaging" heißt das im Börsensprech. Denn die Aktienmärkte werden, das hat sich während der vergangenen Monate deutlich gezeigt, immer volatiler. (Reinhard Krémer, DER STANDARD, 25.4.2014)