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Sigrid Kaag mahnt Damaskus

Foto: APA/EPA

Den Haag/Damaskus - Die UNO-Koordinatorin für die Zerstörung der syrischen Chemiewaffen hat die Regierung in Damaskus am Sonntag aufgefordert, "ihre Verpflichtungen zu erfüllen" und alle Kampfstoffe außer Landes zu schaffen. Die Niederländerin Sigrid Kaag erinnerte auf einer Pressekonferenz in der syrischen Hauptstadt daran, dass die dafür gesetzte Frist am Sonntag ablaufe.

Noch befänden sich aber 7,8 Prozent der Chemiewaffen auf syrischem Territorium. Kaag bescheinigte Syrien zugleich "sehr konstruktive Zusammenarbeit".

Die gefährlichsten Bestandteile des chemischen Waffenarsenals sollten laut dem internationalen Abkommen vom vergangenen Herbst eigentlich schon bis Ende 2013 zum Abtransport in den Hafen von Latakia gebracht werden. Die Regierung in Damaskus erklärte dann Anfang des heurigen Jahres, sämtliche Komponenten nicht vor Ende Mai dorthin schaffen zu können. Daraufhin war der 27. April als neues Datum vorgesehen.

Die Chemiewaffenbestände werden von Latakia nach Italien gebracht und dort zur vollständigen Zerstörung auf ein US-Kriegsschiff verladen. Weil die eigentliche Vernichtung rund 90 Tage dauert, erscheint es unmöglich, dass der Prozess wie ursprünglich vereinbart bis zum 30. Juni eingehalten werden kann. Die Regierung von Präsident Bashar al-Assad hatte der Vernichtung der Kampfstoffe zugestimmt, nachdem die USA wegen eines Chemiewaffeneinsatzes im Sommer bei Damaskus im syrischen Bürgerkrieg einen Militärangriff angedroht hatten. (APA,27.4.2014)