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US-Außenminister John Kerry relativiert am Dienstag seine umstrittenen Aussagen.
Ramallah/Jerusalem - US-Außenminister John Kerry hat Anschuldigungen aus Israel, er habe das Land einen "Apartheid-Staat" genannt, vehement zurückgewiesen. Weder sei er der Meinung, noch habe er öffentlich oder privat geäußert, "dass Israel ein Apartheid-Staat ist oder dass er beabsichtigt, einer zu werden", erklärte Kerry am Montagabend (Ortszeit). Das wisse jeder, der ihn kenne, ohne jeden Zweifel.
Kerry soll einem Medienbericht zufolge bei einer nicht öffentlichen Veranstaltung in der vergangenen Woche in Washington vor leitenden Diplomaten gesagt haben, wenn Israel nicht bald die Chance zum Friedensschluss ergreife, riskiere es, "ein Apartheid-Staat" zu werden. Das Nachrichtenportal "The Daily Beast" veröffentlichte am Sonntag eine Mitschrift. "Weil ein Einheitsstaat (Israel mit dem Westjordanland und Ostjerusalem) entweder in einem Apartheidstaat mit Bürgern zweiter Klasse (Palästinenser) oder in einem Staat enden könnte, der die Fähigkeit Israels zunichtemachen würde, ein jüdischer Staat zu sein", so der US-Außenminister. Der israelische Verkehrsminister Israel Katz reagierte am Montagabend empört auf die Wortwahl.
Die Erklärung des US-Außenministers legte aber nahe, dass er den Begriff an sich offenbar benutzte. Er habe genug Erfahrung, um zu wissen, wie schnell Worte einen "falschen Eindruck" hinterlassen könnten, erklärte er. Wenn er die Zeit noch einmal zurückdrehen könnte, würde er wohl "ein anderes Wort benutzen", um darzustellen, dass seiner Meinung nach die Zwei-Staaten-Lösung der einzige Weg für Frieden im Nahen Osten sei. (APA, 29.4.2014)