Eine "gigantische" Diskette dient zum Start von Raketen mit nuklearem Sprengsatz

Foto: Screenshot/CBS60Minutes

Eine riesige Diskette mit 20 Zentimetern Breite: Auf solche Technologierelikte trifft, wer ein Atomwaffenlager in den USA besucht. Wie etwa die CBS-Reporterin Leslie Stahl, die für die Sendung "60 Minutes" eine exklusive Tour durch einen Atomraketensilo im Bundesstaat Wyoming erhielt. "Alles war so veraltet", erzählt Stahl, die sich ein Atomwaffenlager komplett anders vorgestellt hatte.

"Gigantische" Diskette

Nicht ganz ernsthaft fragte Stahl nach, ob das Gerücht stimme, dass die Air Force hier noch immer auf Disketten setze – die Antwort war allerdings positiv. Daraufhin zeigte man der Journalistin sogar die Diskette, die "gigantisch war", so Stahl. Die Floppy Disk stammt ursprünglich aus der Zeit des Kalten Krieges, erbaut wurde die Einrichtung in den späten 1960ern, so Slate. Seit damals habe sich die Technik kaum verändert – und dafür gibt es gute Gründe.

Kein Internetanschluss

Denn dadurch, dass die alten Gerätschaften nicht mit dem Internet verbunden sind, ist es unmöglich, eine Cyberattacke auf das Atomraketenlager durchzuführen. "Diese alten Systeme geben uns viel Sicherheit", erklärt Jack Weinstein, der die ICBM-Streitkräfte der Air Force befehligt.

Festnetz

Dennoch wolle man langsam einzelne Updates ausführen: So gebe es gröbere Probleme mit den Festnetztelefon, die öfters nicht funktionierten. Ein Internetanschluss sei aber nicht geplant. "Es ist eine eigenartige Balance", so Slate , "zwischen Technologie, die so alt ist, dass sie nicht angegriffen werden kann - aber so aktuell, dass sie immer noch funktioniert." (fsc, derStandard.at, 29.4.2014)