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Für Volksschulkinder in Wien soll es bereits ab Herbst Gratisnachhilfe geben.

Foto: APA/HARALD SCHNEIDER

Wien - Die Details für die von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) vor einigen Wochen verkündete Gratis-Nachhilfe für Wiener Pflichtschüler sollen bis Ende Mai feststehen. Derzeit befasse sich eine Expertengruppe aus Stadt, Stadtschulrat und Volkshochschulen mit der Ausarbeitung, berichtete Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ) am Dienstag im Gemeinderat.

Förderunterricht an 210 Volksschulen

Fest steht schon jetzt: Im Herbst soll der Förderunterricht zunächst an 210 Volksschulen starten. Im Laufe des Schuljahres folgen dann AHS-Unterstufe und die Neue Mittelschule (NMS). Pro Standort stehen dabei 22 zusätzliche Stunden zur Verfügung - wobei die Schulen selbst über Bedarf und Schwerpunktsetzung entscheiden sollen. "Die Förderung soll nicht im Gießkannenprinzip verteilt werden. Es geht darum, allen Schülern einen positiven Schulabschluss zu ermöglichen, nicht einen Zweier auf einen Einser auszubessern", betonte Oxonitsch.

"Die Schulen und Direktoren wissen selbst am besten, ob und wo sie Bedarf haben", betonte der Ressortchef. Auch der sozioökonomische Hintergrund der Schüler soll daher bei der Verteilung der Kontingente einfließen - Schulen mit mehr Bedarf sollen auch mehr Ressourcen erhalten. Grundsätzlich sollen für die zwei Stunden Förderunterricht pro Kind und Woche 400 Lehrer zum Einsatz kommen. "Bei den Volksschulen werden wir diesen Bedarf vermutlich hauptsächlich aus vorhandenem Personal decken können", so der Stadtrat. Bei AHS und NMS will die Stadt dagegen verstärkt mit den Volkshochschulen kooperieren. "Das hat sich bei der Leseförderung bereits bewährt", meinte Oxonitsch.

Unterricht

Angeboten wird Unterricht vorrangig in den Fächern Deutsch, Mathematik bzw. Naturwissenschaften, Fremdsprachen und Deutsch als Fremdsprache. 20 Millionen Euro pro Jahr wird das Projekt laut Oxonitsch die Stadt kosten. Nach vier Jahren wird die Maßnahme dann evaluiert - auch zwischendurch kann sich der Stadtrat vorstellen, noch "an dem einen oder anderen Schräubchen zu drehen". Ihm sei es wichtig gewesen, die Gratis-Nachhilfe so rasch wie möglich umzusetzen: "Eine grundlegende Bildungsreform durchzuführen, erspart man sich dadurch natürlich nicht." (APA, 29.4.2014)