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Der Einsatz neuer Giftmischungen bei Hinrichtungen in einigen US-Bundesstaaten heizt die Kritik an der Todesstrafe weiter an.

Foto: Kiichiro Sato, File/AP/dapd

Washington - In den USA ist ein Mann nach dem Abbruch seiner Hinrichtung an einem Herzinfarkt gestorben. Die Exekution von Clayton Lockett sei nach wenigen Minuten gestoppt worden, weil es Probleme mit der Giftinjektion gegeben habe, teilte die Gefängnisverwaltung des US-Bundesstaats Oklahoma am Dienstag mit.

Um 19.06 Uhr, 43 Minuten nach dem Beginn der Hinrichtung, habe Lockett dann einen Herzinfarkt erlitten. Dem Todeskandidaten wurde eine nicht erprobte Giftmischung verabreicht, bei der unter anderem das Mittel Midazolam eingesetzt wurde.

Die Hinrichtung von Charles Warner, die für 20 Uhr angesetzt war, wurde nach dem Vorfall um zwei Wochen verschoben. Der US-Staat hatte erstmals seit 80 Jahren zwei Hinrichtungen an einem Tag angesetzt.

Lockett war im Jahr 2000 wegen der Vergewaltigung und Ermordung einer jungen Frau verurteilt worden, die er entführt und lebendig begraben hatte. Warner wurde wegen der Vergewaltigung eines elf Monate alten Mädchens im Jahr 1997 schuldig gesprochen.

Nachschubprobleme

Die US-Strafvollzugsbehörden haben bei den Mitteln für die tödlichen Giftspritzen seit längerem Nachschubprobleme, da sich die europäischen Hersteller weigern, diese weiter für Hinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Mehrere US-Staaten haben daher neue und nicht erprobte Giftmischungen von nicht bundesweit zertifizierten Herstellern ausprobiert, was aber auf scharfe Kritik stößt. (APA, 30.4.2014)