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Rauchen ist die Hauptursache von COPD.

Foto: dpa-Zentralbild/Jens Kalaene

In der Therapie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) wurde lange Zeit die Lungenfunktion als Maßstab für die Situation des Betroffenen gewertet. Die neuen internationalen Behandlungsrichtlinien der "Burden of Obstructive Lung Disease Initiative" (BOLD) betonen auch die Bedeutung von akuten Verschlechterungen (Exacerbationen) der chronischen Krankheit als bestimmender Faktor des Langzeitverlaufs.

Nicht rechtzeitig erkannt

COPD, die zum größten Teil mit dem "Raucherhusten" beginnt und mit Lungenblähung (Emphysem) enden kann, ist ein erhebliches gesundheitliches Problem und wird oft nicht rechtzeitig erkannt. "600 Millionen Menschen weltweit sind betroffen. In den nächsten Jahren wird sie zur dritthäufigsten Todesursache werden", sagt Spezialist Wolfgang Cozzarini vom Wiener Donauspital. Jeder vierte Österreicher über 40 Jahre hat laut einer Salzburger Studie Anzeichen einer obstruktiven Ventilationsstörung. Zehn Prozent wären behandlungsbedürftig.

Gefürchtet sind bei COPD-Patienten häufige "Exacerbationen". Das ist eine akute und drastische Verschlechterung der Lungenfunktion mit Notwendigkeit einer Spitalsaufnahme. Häufig sind die Betroffenen auch auf Sauerstoffversorgung angewiesen. Die Ursache für solche akute Krisen sind zumeist virale oder bakterielle Infektionen der Lunge.

Innerhalb von fünf Jahren liegt die Mortalität von COPD-Patienten ohne solche akuten Probleme bei um die 30 Prozent, bei ein bis zwei Exacerbationen bei um die 50 Prozent und bei mehr als drei Exacerbationen sogar schon bei etwa 70 Prozent, so der Wiener Pneumologe Wolfgang Pohl. Lang wirksame Anticholinergika (Substanzen wie Tiotropium) können derartige akute Krisen verhindern helfen, was auch die Häufigkeit von Spitalsaufnahmen senkt. (APA, derStandard.at, 30.4.2014)