Der japanische Elektronikriese Sony rutscht im Zuge des Konzernumbaus noch tiefer in die roten Zahlen als erwartet. Der Hersteller der Playstation senkte am Donnerstag seine Prognose für das am 31. März beendete Geschäftsjahr und stellt jetzt einen Fehlbetrag von 130 Mrd. Yen (918 Mio. Euro) in Aussicht.

Im Februar war noch ein Verlust von 110 Mrd. Yen veranschlagt worden. Konzernchef Kazuo Hirai hatte den Verkauf der PC-Sparte bekanntgegeben, um den Traditionskonzern langfristig profitabler machen. Dass deswegen aus dem zuvor noch erhofften Gewinn nichts wird, war schon zu dem Zeitpunkt klar. Doch kommt der Umbau des Konzerns nun noch teurer als gedacht.

TV-Geschäft soll abgestoßen werden

Die Umsatzprognose hob der Konzern allerdings von 7,70 auf 7,77 Bio. Yen an. Der als Sanierer angetretene Hirai steht unter wachsendem Druck, schneller das Steuer herumzureißen. In einem radikalen Schritt stieß Hirai das Geschäft mit Personal Computern mit der Marke Vaio an den Investmentfonds Japan Industrial Partners ab. Der PC-Markt ist auf einer rasanten Talfahrt, weil die Kunden lieber Smartphones und Tablets kaufen. Zudem fallen 5.000 Arbeitsplätze weg - 1.500 in Japan und 3.500 im Ausland. Sony hatte schon bei früheren Sparrunden rund 10.000 Jobs gestrichen.

Als nächstes soll zum Juli das ebenfalls kriselnde Geschäft mit Fernsehgeräten in eine eigene Gesellschaft abgespalten werden. Auch mit diesem Geschäft verliert Sony seit Jahren viel Geld. Angesichts der gewaltigen Probleme fragt man sich in Marktkreisen jedoch inzwischen, ob Konzernchef Hirai nicht mit dem Gedanken spielt, auch diesen Kernbereich am Ende ganz abzustoßen. Sony ist bei Fernsehern weltweit die Nummer drei nach Samsung und LG. (APA, 01.05.2014)