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In Nina Burger (2. v. li.) verliert der SV Neulengbach seine Kapitänin und die Torschützin vom Dienst.

Foto: APA/Fohringer

Neulengbach/Wien - Nina Burgers Leben wird sich ziemlich radikal ändern. Neun Jahre lange kickte die Rekordtorschützin des österreichischen Frauenfußball-Nationalteams für den heimischen Serienmeister SV Neulengbach, quasi nebenberuflich. Hauptberuflich war sie Polizistin. Nun, 26-jährig, wird sie Fußballprofi. Knapp 9000 Kilometer westwärts von der beschaulichen Kleinstadt im Wienerwald.

Houston, Texas, ist das Ziel der Niederösterreicherin. Für Houston Dash wird sie fortan in der National Women's Soccer League (NWSL) kicken. Der neu gegründete Verein liegt nach drei Runden auf Platz sechs und hat ein Problem: Tore schießen. Burger soll es lösen. "Sie wird unseren Sturm optimal ergänzen. Ihre internationale Erfahrung wird wichtig für unser junges Team sein", sagte Trainer Randy Waldrum.

"Muss mich beweisen"

Burger freut sich auf die Herausforderung "in einer starken Liga". Jahrelang war sie Stammspielerin bei Neulengbach. "Jetzt muss ich mich beweisen." Schon im Sommer wollte sie ins Ausland wechseln. An einen Transfer in die USA freilich hat sie nicht gedacht. "Aber jetzt wo es so ist, bin ich sehr glücklich." Weniger glücklich ist Johannes Uhlig, Trainer des SV Neulengbach, über den Abgang der Topspielerin ("Ein Verlust"). Der Zeitpunkt des Wechsels, mitten in der Saison, sei ungünstig. Neulengbach führt in der Liga nach 13 von 18 Runden drei Punkte vor St. Pölten-Spratzern. Freilich wünscht er Burger aber alles Gute. "Sie ist eine hervorragende Spielerin, sie hat sich das verdient."

Schon am Freitag fliegt Burger zwecks medizinischer Tests nach Houston. Ihr Vertrag läuft bis Saisonende (August) mit Option auf Verlängerung. (Birgit Riezinger, derStandard.at, 1.5.2014)