Wien - In der Debatte um eine mögliche österreichische Musikquote im ORF-Radio gibt es einen neuen Vorschlag: "Warum sollten wir nicht die Frage der ORF-Gebührenrefundierung an den Umfang österreichischer Musik im ORF-Radio koppeln?", fragt der Kultursprecher der Grünen, Wolfgang Zinggl. Eine solche Regelung böte Anreize, verstärkt auf heimisches Musikschaffen zu setzen, vermiede aber Zwangsmaßnahmen.

Wenn man die Erstattung der Radio-Gebührenrefundierung von der Ausstrahlung eines bestimmten, noch mit der Musikwirtschaft zu verhandelnden Anteils österreichischer Musik im ORF-Radio abhängig mache, dann könne der ORF frei entscheiden, ob er diesen ökonomischen Anreiz nutzen oder weiterhin dem Formatradiogedanken treu bleiben wolle, so Zinggl. "Ich bin davon überzeugt, dass das gesamte österreichische Musikschaffen von einer Realisierung dieses Vorhabens profitieren könnte."

Privatsender wollen "Gesamtreform des Hörfunkauftrags"

SP-Kultursprecherin Elisabeth Hakel hatte sich im STANDARD für eine 30- bis 40-prozentige österreichische Musikquote in den ORF-Radios ausgesprochen. Auch ÖVP-Kultursprecherin Maria Fekter hält die Mindestquote für einen "tauglicher Ansatz". "Das greift aber zu kurz", findet dagegen Klaus Schweighofer, Vorstandsvorsitzender des Verbands Österreichischer Privatsender (VÖP) und Vorstand der Styria Media Group. "Denn der öffentlich-rechtliche Auftrag des ORF in Bezug auf die Gestaltung seiner Hörfunkprogramme ist in Wahrheit nicht existent." Man brauche "eine Gesamtreform des Hörfunkauftrags - eine Reform, die nicht nur Österreichs Musikschaffende sondern den Hörfunkmarkt insgesamt berücksichtigt" so Schweighofer in einer Aussendung. Die alternative Medienmacher störe vor allem "die latente Quersubventionierung kommerzieller Inhalte". (APA, 1.5.2014)