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Conte vor dem Spiel.

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Conte während des Spiels.

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Conte der Verzweiflung nahe.

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Abgang.

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Turin/Valencia - Der italienische Rekordmeister Juventus Turin ist beim Endspiel der Europa League am 14. Mai im eigenen Stadion nur Zuschauer. Die Finalteilnehmer kommen von der Iberischen Halbinsel und heißen FC Sevilla und Benfica Lissabon. Für Juve-Trainer Antonio Conte steht der Schuldige für das enttäuschende 0:0 am Donnerstag gegen den portugiesischen Meister fest: Schiedsrichter Mark Clattenburg.

Elfmeter-Reklamation

Der Engländer sei schlichtweg nicht gut genug gewesen, um ein solch bedeutendes Spiel zu leiten, meinte Conte. So habe Clattenburg seiner Mannschaft in der 65. Minute einen Elfmeter verweigert, als er nach einem Kopfball von Fernando Llorente ein Hands von Benfica-Verteidiger Luisao übersehen habe. "Es hätte heute einen Elfmeter geben müssen, nachdem bereits im Hinspiel für ein Foul an Chiellini kein Elfmeter gepfiffen wurde", sagte Conte direkt nach der Partie.

Aufgrund der Auswärtstorregel hätte Juventus ein Tor zum Aufstieg ins Finale gereicht, Benfica war nach dem Hinspiel in Lissabon mit 2:1 in Führung gelegen. "Sie ziehen ins Finale ein, aber mit nur zwei Torschüssen in zwei Spielen. Wir hätten es mehr verdient gehabt", sagte der 44-Jährige.

Kritik an UEFA

Auch gegen die UEFA richtete sich der Zorn des Italieners: "Wir fühlen uns nicht richtig ernst genommen. Die UEFA sollte uns mehr Respekt entgegenbringen, indem sie einen Schiedsrichter mit der erforderlichen Qualität entsendet."

Vor dem Rückspiel war Juves Hoffnung auf das erste internationale Finale seit dem verlorenen Champions-League-Endspiel gegen den AC Milan 2003 groß - umso heftiger die Enttäuschung nach dem K. o. "Aus der Traum vom Finale", titelte die Turiner Zeitung "La Stampa", und die "Gazzetta dello Sport" kommentierte: "Juve, was für eine Enttäuschung. Das Finale der Europa League in Turin bleibt für Juventus ein Traum."

30. Meistertitel zum Greifen nahe

Das große Ziel "finale a casa" hat Juventus zwar verpasst, doch bereits am Montag können die Turiner den dritten Meistertitel in Folge fixieren, es wäre der 30. der Vereinsgeschichte. Mit einem Sieg zu Hause gegen Atalanta Bergamo wäre die Alte Dame definitiv Meister, unabhängig vom Ausgang der Partie von Verfolger AS Roma gegen Catania. Gelingt den Römern am Sonntag gegen den Tabellenletzten kein Sieg, steht Juventus schon einen Tag zuvor als Champion fest.

Im Lager von Benfica war man nach der heroischen Abwehrschlacht, noch dazu ab der 67. Minute mit nur zehn Spielern, stolz und überglücklich. "Wir sind eine Mannschaft, die stets versucht, perfekt zu verteidigen, und wir haben den Finaleinzug mehr als verdient", meinte Abwehrspieler Guilherme Siqueira.

Nächster Anlauf für Benfica

Für die Portugiesen ist es das dritte Finale in Europa League beziehungsweise UEFA-Cup. Beide Male, 1983 und im vergangenen Jahr, musste man eine bittere Niederlage einstecken. 2013 war in Amsterdam der FC Chelsea Partyschreck und gewann mit 2:1.

Beim kommenden Finalgegner FC Sevilla, der 2006 und 2007 den UEFA-Cup gewann, war nach dem 1:3 gegen Valencia Goldtorschütze Stephane Mbia der Mann der Stunde. Der Kameruner sprach nach seinem Kopfballtreffer in der 94. Minute vom "glücklichsten Moment meines Lebens". "Dieses Tor ist für meine Familie, für meinen Vater und für meine Mutter", sagte Mbia.

Mit den Champions-League-Finalisten Real und Atletico Madrid kommen in diesem Jahr alle vier Endspielteilnehmer im Europacup von der Iberischen Halbinsel. Und: Erstmals stehen drei spanische Klubs in den Finalspielen. In der gesamten Geschichte der internationalen Bewerbsspiele gelang dieses Kunststück überhaupt erst fünfmal. (APA, 2.5.2014)