New York - Anleger kehren dem Pimco-Vorzeigefonds weiter in Scharen den Rücken. Allein im April zogen sie 5,5 Milliarden Dollar aus dem Total-Return-Fonds ab, wie das Analysehaus Morningstar am Freitag mitteilte. Es war bereits der zwölfte Monat in Folge mit Abflüssen aus dem weltweit größten Rentenfonds, der von Pimco-Mitgründer Bill Gross gemanagt wird und der zur Allianz gehört. Im März hatte der Abfluss 3,1 Milliarden Dollar betragen, seit Mitte des vergangenen Jahres sind es 82 Milliarden.
Pimco steht unter besonderer Beobachtung, weil der Total Return seit längerem unter den Erwartungen bleibt. Viele Schlagzeilen produzierte das legendäre Fondshaus im kalifornischen Newport Beach im Januar, als Gross' langjähriger Kompagnon Mohamed El-Erian überraschend das Handtuch warf. Jahrelang galt das Duo als absoluter Erfolgsgarant: Der an der Wall Street als "Anleihekönig" gefeierte umtriebige und inzwischen fast 70 Jahre alte Gross mit seinem Gespür für lukrative Investments und der deutlich jüngere Vorstandschef El-Erian, der im Fernsehen oder auf Konferenzen regelmäßig als natürliche Autorität das Geschehen an den Märkten kommentierte. Zusammen bauten sie das Fondshaus auf, das im Jahr 2000 von der Allianz geschluckt wurde und sich seither mit einem verwalteten Vermögen von fast zwei Billionen Dollar (1,5 Bill. Euro) zu einer verlässlichen Gewinnmaschine im Konzern gemausert hat. (Reuters/red, derStandard.at, 2.5.2015)