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Auf der Straße gibt es Wahlgeschenke, im Netz wird um Likes und Follower gebuhlt.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Mit dem EU-Wahlkampf ist auch das Rennen der Spitzenkandidaten in den Sozialen Netzwerken eröffnet worden. Wobei auch diesmal das Internet alle Regeln auf den Kopf stellt. So hat etwa ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas rund 12.050 Anhänger auf Facebook, SPÖ-Mann Eugen Freund folgt auf dem zweiten Platz mit bereits nur 5.100 "Fans". Auf Twitter dreht sich dieses ungleiche Spiel um.

Wer hat die meisten Follower?

Rund 10.600 Follower zählt Freund auf Twitter, Karas weist als Zweiter nur mehr knapp 3.600 auf. Wobei es wesentlich ist, wer früher in den Sozialen Netzwerken vertreten war. Zudem dürfte Freund der Promi-Bonus aufgrund seiner ORF-Vergangenheit zukommen. Ulrike Lunacek von den Grünen folgt mit rund 2.390 Twitter-Followern und knapp über 4.800 Facebook-Likes.

Was noch auffällt: Die ansonsten in den sozialen Netzwerken überdurchschnittlich stark bejubelte FPÖ hat in diesem Fall weniger zu sagen, da nicht Parteichef Heinz-Christian Strache, sondern Harald Vilimsky Spitzenkandidat ist. Er kommt auf Facebook mit rund 3.800 Fans und auf Twitter mit 1.540 Followern auf deutlich weniger Anhänger in den sozialen Medien.

Außenseiter

Aber auch "Außenseiter" können sich in den sozialen Netzwerken - unabhängig von ihrem absehbaren Wahlerfolg - profilieren. Martin Ehrenhauser etwa, der mit seiner Gruppierung "Europa anders" ins Wahlrennen geht. Im Twitter-Ranking belegt er mit rund 2.540 Followern Platz Drei nach Freund und Karas, bei Facebook ist er allerdings Schlusslicht. Alle anderen Kandidaten bewegen sich auf beiden Plattform auf annähernd ähnlichen Niveau. Dazu kommen Spots, die etwa auf YouTube gestellt werden und Beiträge auf der Foto-Plattform Instagram.

Webauftritte

Schon als Pflichtübung gilt für alle Parteien, ihre Websites für den Wahlkampf entsprechend anzupassen bzw. eigene dafür einzurichten. So verweist etwa die ÖVP auf besseres-europa.at, wo Karas in den Mittelpunkt gestellt wird. Wie auf den Plakaten wird man hier das Parteilogo nicht finden. Die NEOS, deren Adresse derzeit ohnehin schon europa.neos.eu lautet, werben nicht nur im Netz, sie sammeln auch Spenden für den Wahlkampf: Im "Spendenshop" können Beiträge zweckgewidmet werden.

Wahlhilfe

Abseits der Parteienwerbung wird auch dem angesichts des Angebots unsicheren Wähler im Netz beigestanden. Mehrere Plattformen im Netz bieten Selbsttests an, welche die Entscheidung am 25. Mai einfacher machen sollen. Urgestein ist dabei www.wahlkabine.at. Aber auch wahlhelfer.wienerzeitung.at und www.euvox.eu/at bieten Orientierungshilfen an. (APA/red, 4.5.2014)