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Foto: AP/Schrader

München/Wien - Noch hat Uli Hoeneß nicht einmal seine dreieinhalbjährige Haftstrafe in Landsberg am Lech angetreten, da wird dem ehemaligen Präsidenten des FC Bayern schon der rote Teppich für ein Comeback ausgerollt: "Er ist vor kurzem als Präsident zurückgetreten. Da braucht man kein großer Prophet zu sein, dass er dann auch als Präsident zurückkehren wird", sagte Karl-Heinz Rummenigge.

Der Vorstandsboss ließ keinen Zweifel, wie Hoeneß' Aussage bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Freitagabend ("Das war's noch nicht!") zu interpretieren sei. Der gerade gewählte neue Präsident Karl Hopfner ist somit nur Platzhalter für den 62-Jährigen, der schon im November 2016 auf seinen alten Posten zurückkehren könnte.

Selbst Christoph Daum, ein Intimfeind von Hoeneß, steht einer erneuten Präsidentschaft positiv gegenüber. "Ich bin auch zurückgekommen", sagte der 60-Jährige dem Kölner Sonntag-Express, "warum sollte es Uli nicht schaffen? Jeder hat schließlich eine zweite Chance verdient, auch Hoeneß. Und wenn ich die Worte und das Handeln von Herrn Hoeneß richtig interpretiert habe, wird er den Fehler, den er begangen hat, nie mehr wiederholen."

Davon ist auch Rummenigge überzeugt. Er glaube, "die Mitglieder haben seine klaren Worte auf der Mitgliederversammlung sehr geschätzt. Er wird beim FC Bayern sowieso sehr geschätzt dank seiner großen Taten, die er in den letzten 20, 30 Jahren pro FC Bayern getätigt hat. Das ist alles wunderbar für uns."

In der Liga gibt es keine Vorbehalte. "Wenn er seine Strafe verbüßt hat, gibt es keinen Grund, warum er nicht seine Ämter wieder ausüben sollte. Ich würde mich freuen", sagte Schalkes Sportvorstand Horst Heldt. "Ich würde mich freuen, wenn Uli weiter fester Bestandteil der Fußballfamilie wäre", sagte Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen der Bild am Sonntag, die auch Wolfsburgs Sportdirektor Klaus Allofs in diesem Sinn zitierte. "Der Uli braucht den FC Bayern, der FC Bayern braucht ihn. Es war von Anfang an eine perfekte Verbindung", sprach der Kaiser, also Bayerns Ehrenpräsident Franz Beckenbauer. (sid, red, DER STANDARD, 5.5.2014)