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Elena Baltachai Wimbledon.

Foto: APA/AP/Wigglesworth

Ipswich/Wien - "Ich habe Neuigkeiten für euch", twitterte Elena Baltacha am 7. März dieses Jahres. Im Anhang war eine Aussendung des britischen Tennisverbandes. Baltacha habe Leberkrebs, hieß es darin. "Ich werde diese Krankheit, mit allem, was ich habe, bekämpfen", wurde sie zitiert.

Es reichte nicht. Keine zwei Monate später muss der Verband den Tod der ehemaligen Profispielerin vermelden. Baltacha wurde nur 30 Jahre alt. In den frühen Sonntagmorgenstunden starb sie in ihrem Haus in Ipswich. Die Diagnose Leberkrebs hatte sie erst im Jänner erhalten. Seit ihrem 20. Lebensjahr litt sie an einer chronischen Leberentzündung. Die Tenniskarriere gab sie deshalb nicht auf. Bis auf Platz 49 schaffte es die Britin in der Tennis-Weltrangliste. Mehr als zweieinhalb Jahre lang war sie die Nummer eins ihres Landes. Bei Grand-Slam-Turnieren erreichte Baltacha, genannt "Bally", dreimal die dritte Runde. Ein Titel auf der WTA-Tour blieb ihr verwehrt. Elf Turniere gewann sie auf ITF-Ebene.

Im November 2013 beendete Baltacha ihre Karriere. "Es fühlt sich nach dem richtigen Zeitpunkt an", hatte sie damals gesagt. Im Dezember heiratete sie ihren ehemaligen Trainer Nino Severino. Die beiden leiteten eine Tennisakademie in Ipswich.

Betroffenheit in der Szene

Baltacha, die in Kiew geboren wurde, kam 1989 als Fünfjährige mit ihrer Familie nach Großbritannien, nachdem ihr Vater Sergei, mit der Sowjetunion Teilnehmer an der Fußball-WM 1986, zum Premier-League-Klub Ipswich Town gewechselt war. Von dort aus ging die Familie nach Schottland, wo Baltacha mit dem Tennisspielen begann.

"Wir sind untröstlich, ohne Worte, über den Verlust unserer schönen, talentierten und zielstrebigen Bally. Sie war eine unglaubliche Persönlichkeit, und sie berührte so viele Menschen mit ihrem inspirativen Geist, ihrer Wärme und ihrer Liebenswürdigkeit", schrieb Baltachas Mann Severino in einem Statement. Der Tod der Britin sorgte für zahlreiche betroffene Reaktionen in der Tennisszene.

Als Unterstützung für Baltachas Kampf gegen den Krebs hatten Freunde und Wegbegleiter unter dem Namen "Rally for Bally" ein Charity-Tennis-Event für Juni geplant. Es wird nun zu einem Memorial. (rie, DER STANDARD, 06.05.2014))