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Wenn der Pleitegeier zuschlägt, sind die Unternehmer meist selbst schuld.

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Wien - Die häufigste Ursache für Firmenpleiten in Österreich waren im Vorjahr mit 71 Prozent Managementfehler. Demgegenüber gab es nur in 19 Prozent der Fälle externe Auslöser wie eine geänderte Marktlage oder Krankheit. Kapitalmangel war in 10 Prozent der Insolvenzen verantwortlich, urteilte der Kreditschutzverband KSV 1870 am Montag in einer Presseaussendung.

Insgesamt wurde 2013 über 3.266 Unternehmen in Österreich Insolvenzverfahren eröffnet. In 2.193 Fällen wurde ein Verfahren mangels Masse abgewiesen. Generell waren die heimischen Unternehmen aber erfolgreich: Laut KSV sind nur 1,3 Prozent gescheitert.

Bei den Managementfehlern ist mit 47 Prozent der Großteil auf innerbetriebliche Fehler und Verlustquellen zurückzuführen. Es fehlte der kaufmännische Weitblick (36 Prozent), wurden Kalkulationsfehler und Produktionsmisserfolge (5 Prozent) gemacht und die Wirtschaftslage zu wenig beobachtet (6 Prozent).

Fahrlässige Handeln in 17 Prozent

In 17 Prozent der Insolvenzfälle wurde fahrlässig gehandelt. Persönliches Verschulden führte bei 7 Prozent der Unternehmen in die Insolvenz - dabei gab es überhöhte Entnahmen im Privatbereich (1 Prozent), Unternehmer vernachlässigten die Geschäftsführung (2 Prozent) und setzten betrügerische Handlungen (4 Prozent).

Bei den externen Ursachen waren mit 14 Prozent oftmals die geänderte Marktlage, Konkurrenzsituation, Kreditrestriktionen und Lohn- und Steuererhöhungen ausschlaggebend. Eine nur geringe Rollen spielten die Insolvenz von Abnehmern (1 Prozent), der Ausfall von Lieferanten (1 Prozent) und eine Krankheit (3 Prozent).

Das sind ähnliche Ergebnisse wie im Jahr 2012, wo ebenfalls der Großteil der Insolvenzen auf persönliches Verschulden zurückzuführen war. "Veränderungen sind nur in längeren Zeitabständen von etwa zehn Jahren feststellbar", sagte Hans-Georg Kantner vom KSV 1870. (APA, 5.5.2014)