Die 1937 beschriebene Zierliche Feldwespe (Polistes bischoffi) ist in Südeuropa verbreitet, wandert aber immer weiter nach Norden. In der Schweiz hat sie eine nahe Verwandte.

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Bern - Eine in der Schweiz weit verbreitete Wespe wurde offenbar fälschlicherweise einer nahe verwandten Spezies zugerechnet - dabei handelt es sich um eine bisher unbeschriebene Art: Das Insekt sei stets als Zierliche Feldwespe (Polistes bischoffi) angesehen worden, teilte das Naturhistorische Museum Bern am Montag mit. Diese vor allem in Südeuropa heimische Art besitze gelbe Antennen, bei den Schweizer Exemplaren aber sei die Oberseite schwarz.

Die nun neu beschriebene Art, für das Museum eine "eine kleine wissenschaftliche Sensation", wurde Schweizer Wespe (Polistes helveticus) genannt. Die Verwechslung sei erkannt worden, weil sich die Zierliche Feldwespe im Zuge des Klimawandels weiter nach Norden ausbreitet und inzwischen auch in der Schweiz lebt. Dem Insektenforscher Rainer Neumeyer sei bei in einem Sumpfgebiet gefangenen Wespen der minimale Unterschied der Antennen aufgefallen.

Die Analyse von Exemplaren aus naturhistorischen Sammlungen habe dann bestätigt, dass die in den 1930er Jahren als nördliche Vorkommen der Zierlichen Feldwespen eingestuften Exemplare einer anderen, bisher unbeschriebenen Art zuzurechnen sind. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Zookeys" veröffentlicht. (APA/red, derStandard.at, 5.5.2014)