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Klare Ansage: "Wir wollen in die Champions League"

Foto: APA/Gindl

Red-Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick hat zwei Titelfeiern in zwei Tagen hinter sich. Am Samstag schaffte RB Leipzig den Aufstieg in die zweite deutsche Fußball-Bundesliga, am Sonntag erfolgte die offizielle Krönung von RB Salzburg, das schon länger als österreichischer Meister festgestanden war.

"Diese Saison hätte nicht viel erfolgreicher verlaufen können", meinte daher Rangnick. Einzig auf der internationalen Bühne wäre noch mehr drin gewesen, weiß der Sportchef. "Wermutstropfen ist das Scheitern in der Champions League und das Ausscheiden gegen Basel (Anm.: in der Europa League). Denn von 100 Spielen geht nur eines so verloren", meinte der Deutsche, der das Salzburger Ziel für nächste Saison klar definierte: "Wir wollen in die Champions League."

In Deutschland geht es jetzt richtig los

Der Sportdirektor hat in den nächsten Tagen und Wochen da und dort einige Arbeit vor sich. In Leipzig bleibt Trainer Alexander Zorniger, dafür wird am Transfermarkt nach Verstärkungen gesucht. "Ohne die dritte Liga abzuwerten, geht es jetzt in der zweiten Liga erst richtig los. Wir wollen eine gute Rolle spielen, der Mannschaft wird zusätzliche Qualität zugeführt", sagte Rangnick. In Salzburg soll die Mannschaft gehalten werden, er ist aber auf der Suche nach einem Trainer - und offenbar schon in der Zielgeraden.

"Ich bin nicht mehr auf der Suche, ich habe den Trainer bereits im Kopf. Es geht nur noch um Vertragsmodalitäten. Wenn möglich kann ich ihn schon in der kommenden Woche präsentieren", erklärte Rangnick am Sonntagabend. Einmal mehr betonte er auch, dass am Spielersektor keine Abgänge geplant sind. Kevin Kampl und Sadio Mane werden auf der Gerüchtebörse aber immer wieder gehandelt. "Alle Spieler haben noch Verträge, zu irgendwelchen Abwanderungsgerüchten gibt es von mir keinen Kommentar, weil keiner dieser Spieler abgegeben wird", stellte er fest.

Hütter ante Hangar

Laut Medienberichten (Kurier, Salzburger Nachrichten) steht Adi Hütter vor einem Engagement beim Meister. So soll nur mehr der Sanctus von Red-Bull-Boss Didi Mateschitz fehlen. Der 44-jährige Vorarlberger soll sich am Montag im Salzburger Hangar-7 bereits zu einem mehrstündigen Gespräch mit Mateschitz getroffen haben.

Allerdings hatte der Ex-Teamspieler Red Bull als damaliger Trainer der Salzburg Juniors nach einem internen Machtkampf bereits 2009 verlassen müssen. Bei dem Gespräch mit Mateschitz soll daher auch die Vergangenheit aufgearbeitet worden sein. Laut Medienberichten hat sich Rangnicks hohes Standing beim Red-Bull-Eigentümer entscheidend für Hütter ausgewirkt.

Hütter stieg letzte Saison mit dem SV Grödig in die Bundesliag auf und verbuchte mit dem Verein auf Anhieb eine überraschend starke Saison, die für die Salzburger sogar noch mit der Qualifikation zum internationalen Geschäft enden könnte.

Kampl: "Es kann im Fußball sehr schnell gehen"

Ob Mittelfeldspieler Kevin Kampl nächste Saison noch in der Mozartstadt kickt, ist derweil ungewiss. Kampl selbst geht davon aus zu bleiben, wolle aber einen eventuellen Transfer nicht kategorisch ausschließen. "Die Mannschaft wird wahrscheinlich so in die nächste Saison gehen. Aber es kann im Fußball sehr schnell gehen, es gibt da Ausnahmen. Natürlich werde ich mir anhören, wenn etwas reinkommt. Ich bin 24 und will irgendwann in einer der besten Ligen der Welt spielen", sagte der Slowene, der von der abgelaufenen Saison nur in höchsten Tönen spricht: "Da gibt es nur zwei Worte. Überragend und sensationell. Alle Spieler haben sich nicht nur fußballerisch, sondern auch menschlich weiterentwickelt. Das ist der große Verdienst unseres Trainers."

Der angesprochene Roger Schmidt, der zu Bayer Leverkusen wechselt, wurde am Sonntag bei seinem letzten Heimspiel in Salzburg von Spielern und Fans entsprechend verabschiedet. Beim 4:0 gegen Ried zeigten Soriano und Co. noch einmal jene Qualitäten, die sie unter dem beliebten Trainer perfektioniert haben. "Wir wollten etwas anderes machen als die Jahre vorher, nämlich attraktiven Fußball bieten", sagte Schmidt rückblickend. Das ist gelungen, wie 201 Liga-Tore in diesen zwei Saisonen zeigen. "Das war mein persönliches Ziel. So viele Tore sind nicht selbstverständlich, auch nicht in der österreichischen Liga", betonte Schmidt.

Philosophie "trotz Rückschlägen hartnäckig verfolgt"

Seine Philosophie hätten sie in Salzburg "trotz Rückschlägen hartnäckig verfolgt, und es ist kontinuierlich nach vorne gegangen. Die Spieler haben sich sukzessive verbessert, vor allem im taktischen Verhalten. Die Geschlossenheit und nicht die individuelle Qualität war unsere Stärke", resümierte Schmidt seine zwei Jahre in Salzburg.

Allerdings ist seine Mission noch nicht ganz zu Ende. Mit einem Erfolg in der letzten Runde am Sonntag kann Salzburg (80 Punkte) den Punkterekord der Wiener Austria aus dem Vorjahr (82) übertreffen, zudem steht am Mittwoch auch das Cup-Halbfinale in Horn auf dem Programm.

"Mit einem Sieg gegen den WAC können wir in zwei Jahren 160 Punkte holen, das ist nicht so schlecht. Da kann man nur sagen, alle die sich hier eingebracht haben, können darauf sehr stolz sein. Für mich bleiben nur schöne Erinnerungen. Diese zwei Jahre geben mir als Trainer sehr viel. Vor allem die Art und Weise, wie man zu so einer funktionierenden Gemeinschaft kommt", sagte Schmidt. (APA, 5.5.2014)