Graz/Denver -  Der steirische Kettenhersteller Pewag hat in Pueblo im gebirgigen US-Bundesstaat Colorado ein Schneekettenwerk eröffnet. In der ersten Ausbaustufe wurden 10 Mio. US-Dollar (7,2 Mio. Euro) investiert, 55 Mitarbeiter werden beschäftigt, wie es in einer Information der österreichischen Außenhandelsstelle Los Angeles hieß.

Ausschlaggebend für die Standortwahl waren für Eigentümer und CEO Ägyd Pengg die Marktnähe und Mitarbeiter mit Stahlerfahrung - Pueblo ist eine der größten Stahl produzierenden Städte in den USA, westlich der Stadt liegen aufgrund der topographischen Gegebenheiten 65 Prozent des US-amerikanischen Schneekettenmarktes. Zum Kundenkreis gehören beispielsweise UPS, Fed-Ex und das US-Militär.

Im Bundesstaat Colorado - durchschnittliche Seehöhe 2.000 m, 5,2 Mio. Einwohner, dreimal so groß wie Österreich - werden bereits Weichen von voestalpine Nortrak und Farben für Bodenmarkierungen und Gebäude der Colorado Paint Company von Swarco produziert. Weiters sind an österreichischen Firmen Komptech und Skidata vertreten, der Satellitenspezialist Ruag Space eröffnete kürzlich eine Verkaufsniederlassung in Denver. Die School of Mines in Boulder und die Montanuniversität Leoben pflegen eine langjährige Zusammenarbeit. Die heimische Wintersportindustrie ist jährlich auf der Skimesse SIA in Denver, dem größten Treff der Wintersportindustrie in Nordamerika, präsent. Skianlagen und -ausrüstungen österreichischer Hersteller finden sich in Colorados Skiregionen wie Aspen, Beaver Creek und Vail.

Die Pewag Gruppe produziert neben Schneeketten für Autos auch Förder-, Antriebs- und Zurrketten u.a. für die Forstwirtschaft und setzte zuletzt mit 1.500 Mitarbeitern etwa 200 Millionen Euro um - ein Viertel davon mit Schnee-, den Großteil mit Industrieketten. Anfang 2013 wurde ein neues Headquarter in Graz-Liebenau bezogen. Für 2014 sind Investitionen von 15 Mio. Euro geplant, die in den Vertriebsausbau und in weitere heimische Standorte in Kapfenberg und Klagenfurt fließen. (APA, 5.5.2014)