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Am Donnerstag postiert sich das Bundesheer vor der Krypta.

Foto: apa/Neubauer

Wien - Mit einer Mahnwache für die Opfer des NS-Regimes begeht das Bundesheer den Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges: Am Donnerstag postieren sich ab sieben Uhr früh bis zu den Abendstunden Soldaten der Garde und ein Kommandant bei der Krypta. Der Verteidigungsminister stattet den Wachen am Vormittag einen Besuch ab. Im Vorjahr hat Gerald Klug (SPÖ) das Bundesheer zu diesem Anlass erstmals Präsenz zeigen lassen, um das stets von Protesten begleitete "Totengedenken" der Burschenschafter abzustellen - und auch heuer soll den Schlagenden so kein Platz geboten werden.

Am Abend steht auf dem Heldenplatz das "Fest der Freude" an, bei dem die Wiener Symphoniker zum zweiten Mal aufspielen. Dazu gedenkt das offizielle Österreich an den 8. Mai - Nationalratspräsidentin Barbara Prammer und Kanzler Werner Faymann (beide SPÖ) halten Ansprachen.

Bereits am Montag, dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen, wandte sich das Parlament im Rahmen einer Veranstaltung gegen Gewalt und Rassismus. Tschechiens ehemaliger Außenminister Karl Schwarzenberg mahnte, wachsam zu sein und den Anfängen zu wehren. Er sprach von einer "Erinnerungspflicht" und kritisierte die Selbstgerechtigkeit, die heute oft herrsche, wenn auf die Generation der Väter und Großväter hingewiesen werde - "und wir gar nicht bemerken, dass wir vielleicht selber schuldig werden könnten".

Prammer erklärte, der 5. Mai sei "ein Zeichen des Respekts gegenüber den Opfern geworden, aber auch Symbol für das Bekenntnis zur Verantwortung der Republik gegenüber den Ereignissen der NS-Zeit". (nw, DER STANDARD, 6.5.2014)