Genf - Immer weniger Frauen sterben weltweit nach Komplikationen bei Schwangerschaft oder Geburt, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag mitteilte. Im vergangenen Jahr starben dennoch rund 289.000 Frauen vor oder kurz nach der Entbindung. Im Jahr 1990 waren es allerdings noch 523.000 Todesfälle.

Besonders hoch ist die Müttersterblichkeit in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Dort liege das Risiko für ein 15-jähriges Mädchen, vor oder kurz nach der Schwangerschaft zu sterben, bei etwa eins zu 40, sagte die Vizedirektorin des an der Studie beteiligten UN-Kinderhilfswerks Unicef, Geeta Rao Gupta. "Bei einem gleichaltrigen Mädchen in Europa liegt das Risiko bei eins zu 3.300." Trotz Fortschritten in den vergangenen Jahren gebe es nach wie vor große Mängel bei der Sexualaufklärung für junge Menschen, vor allem in den Entwicklungsländern.

Blutungen und bestehende Krankheiten

Rund ein Viertel aller Todesfälle ist nach WHO-Angaben auf bereits bestehende gesundheitliche Probleme wie Diabetes, Fettleibigkeit, HIV oder Malaria zurückzuführen. Eine weitere Hauptursache für Müttersterblichkeit seien starke Blutungen nach der Geburt.

Doch es gibt auch positive Entwicklungen: Elf Länder, die 1990 noch eine hohe Müttersterblichkeit aufwiesen, hätten diese seitdem um mindestens 75 Prozent gesenkt und damit eines der Milleniumziele der Vereinten Nationen erreicht, hieß es. Dazu zählen unter anderem Eritrea und Ruanda. Viele Entwicklungs- und Schwellenländer könnten das Ziel aber nach derzeitigem Stand bis 2015 nicht mehr erreichen. (APA, 6.5.2014)