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Proteste in Rumänien begleiten die nun gestartete Fracking-Probebohrung schon seit Längerem.

Foto: AP/Vadim Ghirda

Bukarest/San Francisco - Trotz heftiger Proteste der lokalen Bevölkerung hat der US-Energiekonzern Chevron in Rumänien mit den Probebohrungen zur Förderung von Schiefergas begonnen. In der Nähe des Dorfes Silistea im Osten des Landes werde solange gebohrt, bis eine Tiefe von rund 4-000 Metern erreicht sei, sagte ein Konzernsprecher am Dienstag. Die Suche nach dem Gas sei auf drei bis fünf Jahre angelegt.

Es ist der dritte Anlauf des Konzerns. Die beiden ersten Versuche, mit den Probebohrungen zu beginnen, waren wegen der Proteste der Anwohner abgebrochen worden. Sie wehren sich gegen die von Chevron angewandte Methode des Fracking. Dabei wird eine Mischung aus Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck in den Untergrund gepresst, um das Gas aus dem Gestein zu lösen. Umweltschützern zufolge kann es zu Erdbeben führen und das Grundwasser verunreinigen. Fracking wird bereits in größerem Maßstab in den USA praktiziert, ist in vielen anderen Ländern jedoch umstritten.

Das Gelände in Rumänien, wo Chevron mit der Probebohrung beginnt, wurde von den Behörden zur "Sicherheitszone" erklärt. Polizisten bewachen es; Passanten werden aufgefordert, ihre Papiere zu zeigen.

Rumänien ist im Gegensatz zu vielen anderen Ländern in Europa nicht so stark abhängig vom russischen Erdgas. Im vergangenen Jahr importierte es nur rund zehn Prozent seines eigenen Bedarfs aus Russland, wie die Zeitung "Ziarul Financiar" schrieb. Eine große Menge fördert das Land demnach selbst. (APA, 6.5.2014)