Wien - Nach einem längeren parteiinternen Streit hatte sich die Sektion 8 der SPÖ Wien mit ihrer Forderung nach einem strengen Glücksspielgesetz gegen die Parteispitze durchgesetzt - doch nun könnte wieder alles anders kommen, berichtet die "Wiener Zeitung". Demnach soll das kleine Glücksspiel teilweise doch wieder erlaubt werden. Die Sektion 8 hat bereits Widerstand angekündigt.
Bürgermeister Michael Häupl will laut dem Bericht statt eines Totalverbots das Zocken in "gläsernen Salons" weiter erlauben - mit mehr Zugangskontrollen und Jugendschutz. Geschlossen werden sollen hingegen die kleinen, spiegelverglasten Lokale. "Jetzt ist hoffentlich die Zeit reif, und es ist gesickert, dass revolutionäre Beschlüsse das eine, die reale Wirklichkeit das andere sind", sagte Häupl. Die Geschäfte sollten auf eine "vernünftig zu bewirtschaftende Größe" zusammengelegt werden können.
Kowall will Vorhaben verhindern
Anders sieht das der Chef der kritischen Sektion 8, Niki Kowall: "Das Problem ist bereits gelöst. Ab 2015 darf es keine Landesautomaten mehr außerhalb der Casinos geben - auch nicht in Automatensalons."
Er beruft sich nicht nur auf den Beschluss des Landesparteitages, sondern auch auf die im September 2011 erfolgte Zusage der Landesregierung. "Beide haben darauf abgezielt, dass es Landesautomaten in Wien nur noch in Casinos gibt. Diese Beschlüsse sind für uns absolut aufrecht, und jeglichen Versuch, diesen Beschluss aufzuweichen, werden wir mit den politischen Mitteln, die wir haben, zu verhindern versuchen." (APA/red, 6.6.2014)