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Netzaktivist Jacob Appelbaum bei der re:publica

Foto: BRITTAÜPEDERSEN/APA/EPA

Berlin - Wer heutzutage kommuniziert und sich vernetzt, soll das auch sicher tun, sagte der Netzaktivist und Journalist Jacob Appelbaum Dienstag auf der Republica. Gemeinsam mit Jillian York von der Electronic Frontier Foundation versuchte er das Publikum darauf einzustimmen, dass auch jene, die "nichts zu verbergen hätten", erreicht werden müssten. "Let's talk about sex baby, let's talk about PGP" war der Titel ihres launigen Vortrags. Verzicht sei keine Option, Software zum Schutz gegen Überwachung müsse so einfach zu installieren und nutzen sein wie ein Kondom, ihre Botschaft.

Albtraum der Geheimdienste

Eine einfach zu nutzende Verschlüsselungssoftware sei der Albtraum der Geheimdienste. Denn es reiche nicht, wenn Programme wie PGP für E-Mails und Tor zum Surfen im Netz von vergleichsweise wenigen genutzt werden, Tools wie diese müssten von mehr Leuten im Netz verwendet und vor allem stetig weiterentwickelt werden. "Einen Toaster mit tausenden Knöpfen" würde man auch nicht täglich nützen, verglich York.

Positiv erwähnte er die auch von Whistleblower Edward Snowden eingesetzten Android-Apps Textsecure und Redphone für Kurzmitteilungen und Telefonie.

Hosen runter

Dass ein Konferenzteilnehmer sich outete, er habe nichts zu verbergen, dann aber doch nicht seine Hosen runter lassen wollte, zeigte für den Netzaktivisten den Unterschied zu Massenüberwachung. Der Mann aus dem Publikum hatte eine Wahl, sagte Appelbaum. (Markus Sulzbacher, Sabine Bürger, derStandard.at, 7.5.2014)