Manila/Peking - Ein Zwischenfall im umstrittenen Südchinesischen Meer verschärft die Spannungen in der von China beanspruchten Region. Die Behörden der Philippinen brachten ein Fischerboot aus der Volksrepublik auf und nahmen die elf Besatzungsmitglieder fest. An Bord seien 500 Schildkröten gefunden worden, von denen einige tot gewesen seien, teilte die Polizei mit. Das Außenministerium in Peking forderte die Regierung in Manila am Mittwoch auf, die Besatzung und das Boot freizugeben. Die Philippinen müssten Provokationen unterlassen, erklärte eine Sprecherin.

Im Südchinesischen Meer kommt es zwischen China und anderen Staaten immer wieder zu Zwischenfällen. So haben Vietnam und die Philippinen beklagt, dass Schiffe von den chinesischen Behörden bedrängt würden. Vor wenigen Tagen hatte US-Präsident Barack Obama die Region besucht und Verbündeten wie den Philippinen seine Hilfe zugesagt. China beansprucht fast das gesamte Südchinesische Meer für sich, unter dem große Öl- und Gasvorkommen lagern. Allerdings erheben auch Vietnam, die Philippinen, Taiwan, Malaysia und Brunei Territorialansprüche.

Nach Mitteilung der Polizei wurde in dem Gebiet auch ein philippinisches Boot mit 40 Schildkröten an Bord aufgebracht. Die Tiere stehen in den Philippinen zum Teil unter Artenschutz. Einem Polizeivertreter zufolge sollten die Boote zur Insel Palawan geschleppt werden, wo gegen die Festgenommenen Anzeige erstattet werden soll. (Reuters, 7.5.2014)