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Der israelische Staatspräsident Shimon Peres (rechts) wirft Regierungschef Benjamin Netanjahu vor, er habe vor drei Jahren eine ausgehandelte Friedensregelung blockiert.

Foto: AP Photo/Jim Hollander

Ramallah/Jerusalem - Israels Staatspräsident Shimon Peres hat Regierungschef Benjamin Netanjahu vorgeworfen, er habe vor drei Jahren eine Friedensregelung mit den Palästinensern im letzten Augenblick gestoppt. Die israelische Zeitung "Jediot Achronot" zitierte Peres am Mittwoch mit den Worten, er habe damals mit Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas in Geheimverhandlungen eine grundsätzliche Einigung erzielt.

Netanjahu habe jedoch eine endgültige Vereinbarung torpediert. Netanjahus Büro wies die Äußerungen von Peres zurück. "Abu Masen (Abbas) hat sich mit nichts einverstanden erklärt", teilte das Büro nach Angaben der Zeitung mit. Der Palästinenserpräsident wolle bis heute "nur etwas von Israel bekommen und nichts geben". Die einzige Einigung, die Abbas getroffen habe, sei mit der radikalislamischen Hamas.

Peres sagte dem Blatt hingegen, Abbas habe damals einer Anerkennung Israels als jüdischer Staat zugestimmt. Auch über den Grenzverlauf eines künftigen Palästinenserstaates sowie in der Frage der palästinensischen Flüchtlinge habe man sich geeinigt. Netanyahu habe ihn jedoch in letzter Minute daran gehindert, nach Jordanien zu einem Treffen mit Abbas zu reisen, um die Vereinbarung abzuschließen. Die Amtszeit von Peres endet in knapp drei Monaten. Anschließend wolle er sich im Rahmen seines Friedenszentrums weiter für eine Einigung mit den Palästinensern einsetzen, schrieb das Blatt. (APA, 7.5.2014)