Bild nicht mehr verfügbar.

Foto:APA/Risch

Bild nicht mehr verfügbar.

Haile Gebrselassie will wie hier bei der WM in Sevilla wieder Gold herzeigen.

Foto:APA/Penny
St. Denis/Paris - Sieben Entscheidungen stehen am Auftaktwochenende der IX. Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Stade de France auf dem Programm. Den Anfang machen traditionell am Samstagvormittag die Geher über 20 km, während zum krönenden Abschluss die Frauen am Sonntagabend (19:45 Uhr) die Sprintkönigin über 100 m ermitteln. Geht es nach der Jahresweltbestenliste dann kommt es zum Gold-Duell zwischen Chandra Sturrup von den Bahamas und der vom Oberösterreicher Robert Wagner gemanagten US-Meisterin Kelli White.

Sturrup sieht sich als Favoritn

Sturrup, die heuer mit 10,89 Sekunden die Bestenliste anführt, hat nach drei Golden-League-Erfolgen zuletzt in Berlin und Zürich empfindliche Niederlagen erlitten, wobei Letzigrund-Triumphatorin Chryste Gaines in Frankreich fehlt, weil sie bei den US-Trials nicht über Platz fünf hinausgekommen war. Nicht zuletzt deshalb kommt die 31-jährige Sturrup zum Schluss: "Ich bin noch immer die WM-Topfavoritin." Sollte Sturrup, die bereits mit der Staffel über 4 x 100 m den WM-Titel 1999 in Sevilla und den Olympiasieg 2000 in Sydney erobert hat, die Goldmission erfolgreich abschließen, wäre sie die erste 100-m-Weltmeisterin aus der Karibik.

Noch vor einem Jahr hatte die 60-m-Hallen-Weltmeisterin von Lissabon 2001 nach einer Stressfraktur im rechten Schienbein nicht einmal richtig gehen können. Doch ihr Trainer Trevor Graham, der bis zum Vorjahr auch die dreifache US-Olympiasiegerin Marion Jones betreut hatte, brachte sie wieder auf "Vorderfrau" und ist überzeugt, "dass Chandra in Paris gewinnen kann".

White spekuliert mit Double

Ihre erste Herausforderin ist Berlin-Siegerin White, die heuer 10,93 als Bestzeit zu Buche stehen hat. Der 26-jährigen Kalifornierin wird in Abwesenheit von Jones, die nach ihrer Babypause nur als Eurosport-Kommentatorin in Paris weilt, sogar das Double über 100 und 200 m zugetraut. Und auch mit der Staffel über 4 x 100 m gilt sie als Goldkandidatin.

Die unbekannten Größen im Kurzsprint der Frauen sind Titelverteidigerin Schanna Block aus der Ukraine, die mit ihrer Saisonbestzeit von 11,11 Sekunden nur auf Platz 15 der IAAF-Topliste aufscheint, sowie die griechische Olympiazweite und Europameisterin Ekaterini Thanou, die heuer bisher nur mit ihrer "Dopingflucht" für Schlagzeilen gesorgt hat. Die Hoffnungen der "Grande Nation" ruhen auf Europarekordlerin Christine Arron (Saisonbestzeit 11,05) und Muriel Hurtis (11,08). Doch bereits zuvor soll am Sonntagabend Eunice Barber im Siebenkampf Frankreich die erste Medaille bei der Heim-WM sichern.

Gebrselassie will wieder auf Goldspur

Unmittelbar vor dem 100-m-Finale der Frauen steht bei den Männern die längste Bahndistanz auf dem Programm. Äthiopiens Wunderläufer Haile Gebrselassie, der sich vor zwei Jahren in Edmonton mit Bronze hatte begnügen müssen, will dabei wieder in die Goldspur zurückfinden und nach Stuttgart 1993, Göteborg 1995, Athen 1997 und Sevilla 1999 seinen bereits fünften Titel über 10.000 m holen. (APA)