Foto: Standard/Matthias Cremer
Das nächste Windows-Betriebssystem von Microsoft , unter dem Codenamen "Longhorn" bekannt, soll nach derzeitigem Stand mit integrierter Spracherkennung auf den Markt kommen. Dies erklärte Alejandro Acero, Leiter des Forschungsabteilung für Spracherkennung bei Microsoft, am Rande des Europäischen Forum Alpbach. Das neue Betriebssystem wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2005 auf den Markt kommen.

Spracherkennung bislang nur für Office

Bisher hat Microsoft nur Spracherkennungssoftware für das Produkt Office in Englisch, Japanisch und Chinesisch auf den Markt gebracht - Chinesisch deshalb, weil dies bisher nach Umfragen die einzige Sprache sei, in der das Diktat am Rechner schneller funktioniere als die Eingabe via Tastatur. Bis das Diktiersoftware sich weltweit durchsetzen wird, wird es nach Erwartung des Experten aber noch 5 bis 10 Jahre dauern.

Schnellere Entwicklung bei PDAs

Schneller wird es nach Einschätzung Aceros bei neuen Handys, so genannten Smartphones, und kleinen Taschencomputern (PDAs) gehen. Während heute noch relative wenige dieser Geräte mit Spracherkennung ausgestattet sind, werden es nach Schätzung des Experten in drei bis vier Jahren bereits 80 Prozent sein.

Schon jetzt eingesetzt wird die Spracherkennung auch in Autos und - vor allem in den USA - bei telefonischen Auskünften. Den Markt für solche "automatischen Hotlines" schätzt Acero bereits auf 2 bis 3 Mrd. Dollar (1,84 bis 2,75 Mrd. Euro). Dabei kann an einem Computer via Telefon gängige Fragen stellen, dieser erkennt dann anhand von Satzmustern den Wunsch des Anrufers und gibt die gewünschten Antworten. Ziel sei es, Informationen, die bisher nur über eine Internet-Seite verfügbar seien, auch in einer interaktiven Form am Telefon anzubieten.

Was diese System allerdings noch nicht können, ist flexibel auf Fragen zu reagieren. "Bis wir eine richtige Konversation mit dem Computer führen werden können, wird es noch 20 bis 30 Jahre dauern", sagt Acero.(APA)